Liebe Jennifer, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Mein Tagesablauf sieht immer anders aus. In diesen Tagen sitze ich viel vor meinem Computer und schreibe Hörfilme für blinde und sehbehinderte Menschen. Nächste
Woche reise ich nach Deutschland und probe für ein neues Stück am Theater Bielefeld.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Unseren Optimismus und unsere Empathie nicht zu verlieren.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei
dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Das Theater und die Kunst an sich hat die Aufgabe aufzuzeigen. Zu veranschaulichen, womit die Menschheit sich beschäftigen soll, ja muss. Gleichzeitig muss es die Möglichkeit schaffen, dem Alltag und den Sorgen zu entfliehen und den Geist freizulassen.
Was liest Du derzeit?
Das Textbuch zu dem Stück, dass ich nächste Woche zu Proben beginne. Und
gerade gestern habe ich mir das neue Buch von Ferdinand von Schirach geholt:
„Nachmittage“.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Ich würde gerne das südafrikanische Wort und Lebensgefühl Ubuntu teilen. Es bedeutet in etwa Menschlichkeit, Nächstenliebe und Gemeinsinn, sowie die Erfahrung und das Bewusstsein, dass man selbst Teil eines Ganzen ist. In vielen afrikanischen Ländern ist Ubuntu ein Lebenskonzept. Das Individuum wird nicht als Einzelkämpfer definiert, sondern als untrennbar mit der größeren Gemeinschaft verbunden. Ein bisschen mehr Ubuntu würde der Menschheit und dem Planeten gerade jetzt guttun
Vielen Dank für das Interview liebe Jennifer, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theater-, Schauspiel-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Jennifer Pöll, Schauspielerin
Foto_Severin Koller
31.8.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.
Herzlich Willkommen in Ostwestfalen Lippe, ein Lipper aus Bad Salzuflen 🤗🙏
LikeLike