„Romy Schneider gab alles“ Elisabeth Rössler, Künstlerin _ 40.Todesjahr Romy Schneider _ Wien 28.8.2022

Elisabeth Rössler, Künstlerin_Wien_reenacting Romy Schneider_
40.Todestag Romy Schneider, Schauspielerin (*1938 Wien *1982 Paris)

Liebe Elisabeth, welche Bezüge, Zugänge gibt es von Dir zu Romy Schneider?

Ich fühle eine starke Seelenverwandtschaft mit Romy Schneider. Ich fühle ihre Stärke und Durchlässigkeit.

Gibt es einen Film von Romy Schneider, den Du hervorheben möchtest und
warum?

Eigentlich nicht – ich bin von ihrem Können immer fasziniert…Romy Schneider spielte in ihren Filmrollen sehr intensiv und ausdrucksstark, auch körperlich, und ging bis an die Grenzen des persönlich Möglichen. Etwa in den Filmen „Nachtblende“, „Trio infernale“ oder „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“.

Wie siehst Du als Künstlerin die Darstellerin Romy Schneider in Ihrem Kunstgenre

Romy Schneider gab alles, zeigte alles, überschritt Grenzen und war 100 % authentisch. Sie versuchte nicht etwas zu konstruieren, sondern offenbarte ihr Inneres, so dass es für andere sichtbar, nachvollziehbar, fühlbar war. Das gilt für alle Kunstformen.

Müssen Mensch und Kunst sich immer ganz nah, intensiv berühren, um das Publikum erreichen und auch berühren zu können?

Ja – ohne dem bleibt es beliebig, oberflächlich, belehrend, egomanisch.

Gibt es Momente in der Kunst, in der sich gleichsam die Kontrolle im Kunstprozess verlieren kann? Und wenn ja, was holt einen dann zurück?

Ja, wenn man nicht gelernt hat, zu sich zurückzukehren, sondern in der Emotion bleibt und sich von ihr dominieren lässt.

Die Meditation ist da eine gute Lehrmeisterin, wo man Gefühle kommen lässt, sie als innerer Beobachter akzeptiert und dann wieder gehen lässt.

Würdest Du einen Film von Romy Schneider gerne spielen und wenn ja, warum?

Die späteren Filme aus ihrer französischen Zeit würde ich gerne alle spielen. Aufgrund ihrer Wahrhaftigkeit.

Es gibt von Romy Schneider sehr viele Fotoserien. Gibt es eine Serie, die Du hervorheben möchtest?

Die Serie Helga Kneidl.

Wie siehst Du Romy Schneider vor der Fotokamera? Ist sie da Schauspielerin oder Privatperson oder beides?

Meiner Meinung nach kann man das nicht trennen. Weil sie im „Sein“ war, was
immer sie gemacht hat. Auch unser Projekt ist ein szenisches Foto/Interviewprojekt.

Wie hast Du Dich im Vorfeld darauf vorbereitet und was ist Dir dabei wichtig?

Ich habe mich nicht darauf vorbereitet. Weil jeder Plan mir die Möglichkeit genommen hätte, im Moment das aufzunehmen, was gerade da ist: die Umgebung, das Wetter, die Stimmung rundherum, die Farben, meine Befindlichkeit, das Geben und Nehmen mit dem Fotografen. Mir war wichtig, Romy nicht nachzuahmen, sondern den Moment zu genießen.

Wie siehst Du das Spannungsverhältnis von Öffentlichkeit und Schauspielberuf bei Romy Schneider wie an sich (Kunstberuf)?

Die Öffentlichkeit ist immer gierig. Weil es Menschen gibt, die anstatt des Abenteuers des eigenen Lebens und des damit verbundenen Kontrollverlustes sich lieber um das Leben und Wirken anderer kümmern und dieses sofort be – oder verurteilen. Speziell im Schauspielberuf gibt es da einen hohen Grad an Identifikation. Wenn es einem als Künstler/Künstlerin gelingt, die Projektionen bei den anderen zu lassen und ganz bei sich zu bleiben, kann das niemals verletzen oder verunsichern.


Romy Schneider wechselte nach großen Schauspielerfolgen in den 1950er das Filmgenre wie das Land. Wie siehst Du die Möglichkeiten persönlichen
Entwicklungsweges im Kunstberuf?


Ich unterscheide nicht zwischen persönlicher Entwicklung und Entwicklung im Beruf. Es gilt Herausforderungen anzunehmen, tapfer weiter zu gehen, zu irren, Ängste zu überwinden und zu wachsen. Im geglückten Fall ist beides möglich.



Wie war Dein Weg zur Kunst und welche Erfahrungen hast Du in Wien gemacht?

Ich habe mich von meinen Vorstellungen befreit, wie mein Leben als Künstlerin sein soll. Das hat mir den Weg zu allem Möglichen geöffnet, wie z.B. zur Performance im Rahmen meines letzten Aumannplatz-Projektes.


Was wünscht Du Dir für den Kunstberuf?

Noch mehr einlassen und vertrauen.


Was sind Deine kommenden Projekte?

Malen, malen, malen.

Was möchtest Du Kunststudenten*innen mitgeben?

Lass Dir Zeit zu wachsen.


Wie siehst Du die Umstände des Todes von Romy Schneider?

Sie hat sich mit Alkohol und Tabletten selbst zerstört. Schon lange davor. Es ist nicht wichtig zu wissen, was in dem Moment wirklich passiert ist.


Was würdest Du Romy Schneider sagen, fragen wollen?

Ich möchte Dir nahe sein. Du kannst mir vertrauen.

Was kann eine Künstlerin von Romy Schneiders Werk und Leben mitnehmen?
Innere Größe

Romy Schneider hat auch viele Interviews gegeben. Gibt es ein Interview, das Dich besonders anspricht und möchtest Du vielleicht ein Zitat hervorheben?

Das Interview mit Alice Schwarzer. „Man soll nie etwas bereuen.“

Darf ich Dich abschließend zu einem Romy Achrostikon bitten?

Rosmarin

Offenes Herz

Meer

Y I grec – die Weite und Schönheit Griechenlands

Elisabeth Rössler, Künstlerin_Wien_reenacting Romy Schneider_
40.Todestag Romy Schneider, Schauspielerin (*1938 Wien *1982 Paris)

Liebe Elisabeth, herzlichen Dank für das wunderbare Fotoshooting&Interview, viel Freude und Erfolg für alle Projekte und schöne Sommertage!

40.Todesjahr _ Romy Schneider, Schauspielerin (*1938 Wien +1982 Paris) _ im Gespräch und szenischem reenacting Fotoporträt:

Elisabeth Rössler, Künstlerin_Wien

Home

https://www.textilgalerie.at/

Interview und alle Fotos_Walter Pobaschnig _Wien_7/2022

Fotos Illustrierte_Elisabeth Rössler

Walter Pobaschnig 8_22

https://literaturoutdoors.com

Hinterlasse einen Kommentar