Liebe Marianne, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Den Sommer verbringe ich großteils am Land. Ich arbeite an kleineren Zeichenserien, nütze die Zeit aber vor allem dafür Ideen zu sammeln, zu erproben und neue Projekt zu planen.
Im September geht es zurück ins Atelier nach Wien und der Kalender ist wieder dicht gefüllt.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Die Welt stellt uns vor immer komplexere Probleme und fordert schnelle Anpassungsfähigkeit.
Was wir brauchen ist Kreativität, Einfallsreichtum, die Fähigkeit ungewöhnliche Transfers herzustellen und den Mut gängige Strukturen infrage zu stellen. Wenn wir Kreativität zulassen, sind wir alle dazu fähig.



Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Die Beschäftigung mit Kunst, ob Literatur, bildende Kunst, Musik…regt die eigene Kreativität an, erweitert aber vor allem unser Vorstellungsvermögen.
Ich denke, es ist auch eine Reflexion darüber, wie wir sein wollen.
Was liest Du derzeit?
Ich habe gerade von Barbara Frischmuth das Buch ,Die Natur und die Versuche, ihr mit Sprache beizukommen, gelesen.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Wo immer man einen Schnitt macht, bleibt eine Wunde, aber manchmal fördert der Schnitt auch das Wachstum.“

Vielen Dank für das Interview liebe Marianne, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Marianne Lang, Bildende Künstlerin
Fotos_Marianne Lang
4.8.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.