Liebe Asta, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Da ich Mutter einer vierjährigen Tochter bin, ist mein Tag natürlich danach getaktet. Heißt, nachdem ich sie in den Kindergarten gebracht habe, geht mein Zeitfenster auf, in dem ich mich so gut wie möglich, um meine künstlerische Arbeit kümmere, ins Atelier fahre oder von zu Hause das administrative Drumherum erledige.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Self Care.
Ich nehme vermehrt wahr, dass viele schon extrem am Limit sind. Ich schließe mich da nicht aus. Die letzten beiden Jahre waren extrem fordernd und sind es noch. Ich glaube, wir dürfen das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn das reagieren und sich den jeweiligen Umständen anpassen im Rahmen der Pandemie hat Kraft gekostet.
Und es wirkt nach wie vor auf uns ein.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Diesen Um und Aufbruch spüre ich auch. Bei mir rappelt es sozusagen auch in der Kiste.
Die Kunst wird, wie immer, Sprachrohr ihrer Zeit sein. Diese unruhigen Zeiten machen auch vor der Kunst nicht halt. Anhand meiner eigenen Praxis stelle ich fest, dass ich ein großes Bedürfnis nach Diskurs und partizipativen Arbeiten habe. Installationen, die erlebbar und Raum-Einnehmend sind. Ich glaube, das ist die logische Konsequenz nach Zeiten der Zurückgeworfenheit auf sich selbst.

Was liest Du derzeit?
emails, newsletter, Einladungen zu Ausstellungen,.. ;D
Zwischen Kind und Kunst bleibt mir leider keine Zeit dabei stapeln sich schon die Bücher bzw die Bücherliste wird immer länger.
Was uns wieder zum Thema Self Care bringt.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Scheitern, Scheitern, besser Scheitern. (Samuel Beckett)
Vielen Dank für das Interview liebe Asta, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Asta Cink, Bildende Künstlerin
Fotos_Asta Cink
2.6.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.