„Mama“ Jessica Lind. Roman. Kremayr&Scheriau Verlag.

Tiefster Wald und ihr Auto mitten darin. Wie die Augen im Kopf, in dem so viele Rätsel und Abgründe lauern. Zum Sprung bereit.

Wie dieses Reh jetzt auf der Straße. Wo kam es her? Amira tritt die Bremse durch mit den Fingernägeln von Josef in der Haut. Das Reh blinzelt wie Josef aufgeregt ist. Nur der Wald ist ruhig und dunkel. Und da geht es jetzt hinein…

Zur Hütte im Wald. Zu den Sommern der Kindheit von Josef. Jetzt kommt er zurück. Mit all den Bildern im Kopf und Amira. Und es geht um Leben. Um ihres und das werdende. Ihre Zukunft und Leben, das sie schenken wollen. Sie sind bereit. Hier in der Einsamkeit. Die nun zu sprechen beginnt. In Begegnungen, Blicken, Erfahrungen, Erinnerungen…in ihnen…

Wer sind wir? Wer waren wir? Wer werden wir sein?…. Ein Reigen aus Geheimnis und Überraschung beginnt…Im Wald? Im Kopf? Oder wo?….

Jessica Lind, österreichische Schriftstellerin, Dramaturgin und Drehbuchautorin, legt mit „Mama“ ihren Debütroman vor, der in Spannung, Rasanz und Hintergründigkeit begeistert. Es ist eine faszinierende literarische Raffinesse, mit welcher die Autorin Realität und Identität verschwinden und wieder aufblitzen lässt und damit Erschütterung wie Neugierde erzeugt, die bis zur letzten Seite nicht loslässt. Tiefgreifende Metaphorik und Psychologie werden zu Leuchtfeuern einer Sprache, die Kopf und Herz trifft und zerfetzt. Ein Ereignis. 

„Jessica Lind ist der David Lynch der modernen Literatur – ein sensationelles Debüt“

Walter Pobaschnig 10_21

https://literaturoutdoors.com

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