Lieber Petrus, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
ich arbeite zur zeit als fachkraft im dreischichtsystem in der vollstationären pflege. eine coronainfektion mit zahlreichen toten haben wir gerade hinter uns, auch ein großteil der mitarbeit*erinnen war in quarantäne. diese arbeit so nebenher. also meist kurz nach vier aufstehen, arbeiten, essen, kunst machen, pferd versorgen, essen, duschen, schlafen.

ich arbeite wie immer an vier bis fünf büchern. es sind ganz wunderbare projekte, wie ich finde. das alles verlangt eine gute zeiteinteilung. leider habe ich gerade meine zeitliche orientierung verloren. also die wochentage. alle sind gleich. nun, es gibt kalender.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
hoffnung. einfach nicht aufhören.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
ohne eine zukunft macht weder ein neubeginn, aufbruch oder weiter keinen sinn. also muss die erde erhalten werden. als gesundes lebewesen. und wenn wir nicht lernen uns zu lieben, das meint die anderen und uns selbst, dann wird das nichts werden mit der menschheit.
die kunst gibt es nicht. aber es gibt lebewesen, deren sprache ist poesie. die sagt uns was wesentlich ist. der rest ist eventuell gar nicht so wichtig.
ganz persönlich hoffe das wir alle sehr viel sensibler werden. da können kunstwerke aller art helfen uns zu erschüttern oder zu berühren. mal mehr oder weniger sanft und in allen sprachen. gerne sanft.
Was liest Du derzeit?
all die manuskripte, die mich erreichen, weil sie nach bildern suchen.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„halt dich an deiner liebe fest“
ton steine scherben
Vielen Dank für das Interview lieber Petrus viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunst-, Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an KünstlerInnen:
Petrus Akkordeon, Künstler, Schriftsteller
Foto__privat
21.1.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.