Liebe Julia, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Wie immer – Kinder zur Schule fahren, selbst zur Arbeit, abends kann ich mich austoben: zwischen Haushalt und Hausaufgaben, Lesen und Putzen, Schreiben und Bügeln, Sozialleben ist ins Virtuelle gerückt 🙂

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Cool bleiben, Regeln folgen. Viele Wissenschaftler forschen auf Hochtouren, auch Politiker tun ihr Bestes in der ungewissen Situation. Und wir sollen auf Zustände im Kulturbereich unermüdlich aufmerksam machen. Cool bleiben. Es wird schon wieder.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Lyrik, Literatur, der Kunst an sich zu?
Ich denke wir werden dauerhaft neue Medien nutzen müssen. Es ist erstmal eine große Umstellung und hat definitiv Nachteile. Aber auch – definitiv Vorteile und da müssen wir uns neue Formate ausdenken, sodass Kunst und Literatur im Internet zugänglicher, populärer für Interessierte und professioneller (sprich – verdienstfähig) für Autoren/Künstler werden. Nur auf dem Weg bekommen sie auch eine immer größere Rolle. Stichwort: Kreislauf.
Was liest Du derzeit?
Tokarczuk`s Jacobs Bücher, Breyger`s Gestolene Luft, Myles` Inferno
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Früher dachte ich, ich habe mich geirrt, aber ich habe mich geirrt.“
Autor/in ist mir unbekannt, aber der Gedanke, auf sich zu hören, finde ich richtig.
Vielen Dank für das Interview liebe Julia, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an KünstlerInnen:
Julia Grinberg_Schriftstellerin
http://julia-grinberg.de/author/3olotko/
Foto_Alexander Paul Englert
12.11.2020_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.