Erinnerung an Helena Adler – „Sie schlug Saltos zwischen den Zeilen und haderte wie eine Christine Lavant“ Hubert Maria Moran, Schriftsteller _ Glanegg/Ktn., 10.1.2024

Erinnerungen an Helena Adler _ Hubert Maria Moran, Schriftsteller

+ 5.1.2024  „Helena Adler“, Schriftstellerin, Salzburg
(Stephanie Helena Prähauser *1983)

Lieber Hubert Maria Moran, welche Erinnerungen hast Du an Helena Adler, Schriftstellerin (Stephanie Helena Prähauser + 5.1.2024  *1983) ?

Lieber Walter, nach anfänglichen Zögern will ich doch Stellung beziehen. Helene Adler kannte ich nicht persönlich. Die Tragik ihres Todes ist erschütternd. Als junge, begabte Sprachkünstlerin stand sie mit vollem Schwung und Esprit im Leben.

Wann, wie begegnete Dir der erste Text von Ihr und welche Wirkung hatte dieser auf Dich?

Alles, was ich über sie weiß, ist mir aus literarischen Meldungen aus sozialen Medien bekannt. Einige Textpassagen habe ich gelesen und sie lassen die Meinung zu, dass Helene Adler das schöne Leid der Provinz in ihrem zärtlichen Zorn doch liebte.

Was zeichnete Ihr Schreiben für Dich aus?

Helene Adler war eine Sprachkünstlerin, die mit leichter Feder feinsinnig schrieb. Mit Psychologie führt sie die Leser gekonnt aufs Trapez ihrer Gedankenwelt. Sie schlug Saltos zwischen den Zeilen und haderte wie eine Christine Lavant über Gott und die Welt.

Wie hast Du Helena Adler als Kollegin erlebt?

Bei Katja Gasser hörte ich erstmals von ihr, leider habe ich sie nie persönlich kennengelernt.

Welches literarische Erbe hinterlässt sie und wie ist dies in der österreichischen Literatur einzuordnen?

Ich konnte sie literarisch kaum einordnen, ihr Oeuvre bleibt erhalten, sie war eine aufsteigende Schriftstellerin, die ihr Leben noch vor sich hatte. Das Schicksal nahm auch bei ihr keine Ausnahme, der Weggang steht über alle Götter! Der Tod ist die Wandlung. Er sagt: stirb und werde, – du wirst nicht vergessen, Orpheus Töne können nicht verstummen!

Wie wird Dir Werk und Leben Helena Adlers in Erinnerung bleiben?

Vielleicht mit diesem Gedicht: Wenn die Nachtigall singt, zum Sterben schön, – so schön der Tod. Er hält die Sense himmelhoch, – sie fällt ins dunkle Loch! Schön das Licht, – der Tod beileibe nicht, die Lebensspur mit dem schöne Licht der Tod nicht bricht! Wenn es nur so leicht wäre …

Ruhe in Frieden, Helena Adler!

Hubert Maria Moran, Schriftsteller

https://kaerntner-schriftsteller.at/schriftstellerinnen/hubert-maria-moran/

Glanegg/Ktn., 10.1.2023

Herzlichen Dank für Dein Interview und Dein Gedicht, lieber Hubert!

Hubert Maria Moran, Schriftsteller

Helena Adler, Schriftstellerin +5.1.2024

Helena Adler, Schriftstellerin
(Stephanie Helena Prähauser + 5.1.2024  *1983)

Geboren 1983 in Oberndorf bei Salzburg.
Lebte als Autorin und Künstlerin in der Nähe von Salzburg.

Studium der Malerei am Mozarteum sowie Psychologie und Philosophie an der Universität Salzburg.

Auszeichnungen:

2022 Shortlist Österreichischer Buchpreis

2020 Longlist Deutscher Buchpreis

2020 Shortlist Österreichischer Buchpreis

2020 Projektstipendium Literatur BKA

2018 Jahresstipendium Literatur, Salzburg  

https://jungundjung.at/verfasser/adler-helena/  6.1.2024

Bücher:  

https://literaturoutdoors.com/2020/07/08/die-infantin-traegt-den-scheitel-links-helena-adler-roman-jung-und-jung-verlag/   

https://literaturoutdoors.com/2022/09/12/fretten-helena-adler-jung-und-jung-verlag/ 

Interview:

https://literaturoutdoors.com/2020/04/13/der-neubeginn-ist-verzicht-wir-hinterlassen-schon-genug-saustall-helena-adler-schriftstellerin_wien-13-4-2020/

Fotos Helena Adler_Eva Trifft/Jung und Jung

Foto _ Hubert Maria Moran privat

Grafik: Romana Fürlinger

Walter Pobaschnig 10.1.2024

https://literaturoutdoors.com

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