„In der Sprache verhandeln wir, wofür oder wozu wir leben wollen“ Martin A. Hainz, Autor _ Baden bei Wien 21.4.2023

Lieber Martin A. Hainz, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Mein Tagesablauf ist sehr regelmäßig und überaus unspektakulär – zwischen Schreibtisch und Ergometer und zuweilen Hörsaal.

Martin A. Hainz, Autor,
Literaturwissenschaftler & Philosoph

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Adolf Holl empfahl einmal das Weiterwursteln – statt der Patentlösung. Wir haben viele Probleme und brauchen viele Antworten vieler Menschen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Sprache gestattet uns, mit anderen darüber zu verhandeln, wofür oder wozu wir leben wollen, aber auch die Diskussion darüber, inwiefern Aussagen, die wir treffen, gültig sein können – das sind auf den ersten Blick kleine Freiheiten, die als solche aber das ausmachen, was als „Freiheit“ direkt formuliert vielleicht keine ist.

Was liest Du derzeit?

Elfriede Jelinek, Angabe der Person.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Und obwohl wir darüber noch kein einziges Wort verloren haben, ahnen wir bereits, daß man für den Feind, zu dem man spricht, eine gewisse, ja zuweilen eine stärkere Freundschaft hegt als für den Freund, von dem man spricht.“ (Jacques Derrida)

Vielen Dank für das Interview lieber Martin, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Buchprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Martin A. Hainz, Autor, Literaturwissenschaftler & Philosoph

Zur Person_Martin A. Hainz, geboren 1974 in Wien; Prof. Mag. Dr. phil., Literatur-, Sprach- und Kulturwissenschaftler, Philosoph und Bildungswissenschaftler; Leiter der Forschungsstabstelle der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (Eisenstadt, Österreich). Vorstandsmitglied der Rose Ausländer-Gesellschaft. Alumnus der Alexander von Humboldt-Stiftung. Bücher in Auswahl: Silbenzwang (Tübingen 2017), Lapsus (Würzburg 2014), Entgöttertes Leid (Tübingen 2007), Masken der Mehrdeutigkeit (Wien 2001, 22003); zahlreiche Aufsätze zur deutschen und österreichischen Literatur sowie zu philosophischen Fragestellungen.

http://www.martinhainz.at.

Foto_privat

20.3.2023_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

https://literaturoutdoors.com

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