Liebe Mariana, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Ich stehe um 5:30 Uhr in der Früh auf. Duschen, anziehen und um 6:20 Uhr sitze ich mit Kopfhörer in der U-Bahn und höre eine Meditation bis meine Arbeit im Pensionisten Heim Gustav Klimt beginnt, wo ich als Teamleiterin der Hausbetreuung arbeite. Nachmittags probe ich meine neue Pantomime Performance „Begegnungen“, treffe mich mit Freunden oder lese, male. Den Abend verbringe ich mit meiner Familie.




Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Persönliche Kommunikation. Die Leute treffen sich viel seltener, um persönlich zu reden, in dem sie sich in das Gesicht, in die Augen blicken und direkt zuhören, um für einander da zu sein und einander zu verstehen versuchen. Jeder steckt seine Nase lieber in sein Handy und lebt in einer fiktiven Welt. Auch bei Kindern ersetzt leider oft virtuelle Freundschaft am Handy ein reales Treffen im gemeinsamen Spielen.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater, der Kunst an sich zu?
Ich denke, dass die Magie des Theaters zur „realsten“ Realität wird, in der wir leben werden. Die Leute werden ins Theater gehen, um sich zu erinnern, wer sie sind, was vorher war und wohin wir gehen.

Was liest Du derzeit?
„Das Buch der Geheimnisse“ von Deepak Chopra
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Für eine glückliche Kindheit ist es nie zu spät

Vielen Dank für das Interview liebe Mariana, und viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Schauspiel-, Pantomimeprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Mariana De Meo _ Schauspielerin, Pantomime
Zur Person:
Mariana De Meo, geboren in Bulgarien, begann bereits mit 14 Jahren als Pantomimin aufzutreten und nahm an einigen Tourneen in Italien teil.
Nach dem Schulabschluss studierte sie vier Jahre an der Akademie für Theater und Filmkunst „Krastyo Sarafov“ in Sofia. Nach dem Abschluss 1995 arbeitete sie als Schauspielerin am Theater „Sofia“ und am „Staatliches reisendes Theater“ und unterrichtete als Pantomimin an Schauspielschulen in Sofia.
2002 gründete sie den Verein „Großzügiges Herz“ in Bulgarien und arbeitete bis zur Schließung als Geschäftsführerin.
2008 und 2010 wurden ihre Töchter geboren, Umzug 2013 mit ihrem Mann und den Töchtern nach Wien.
Seit 2015 unterrichtet sie an Wiener Schulen, in Kindergärten und VHS die Kunst der Pantomime.
Seit 2016 entwickelt sie im „Lycée français“ mit Volksschulklassen ein Pantomimeprojekt mit alljährlichen Aufführungen.
2018 Gründung des Kulturvereins „Neo & De Meo“.
Seit 2018 Zusammenarbeit mit Ruth Rieser, Präsentation ihres Spielfilms „Kinderzauber“.
Seit 2021 arbeitet sie als Teamleiterin Hausbetreuung im Pensionisten Heim Gustav Klimt.
Aktuelle Produktion: „Begegnungen“
„Wenn ein Mann eine Frau trifft und wenn eine Frau einen Mann trifft.
Wir alle sind nicht makellos – Talente brausen in uns auf.
In uns toben Dämonen, wir zittern vor Angst, wir lachen uns tot, wir sind einfach Menschen.
In dieser Vorstellung wird sich jeder selbst erkennen, jeder wird Situationen aus seinem Alltag finden…“
„Begegnungen“ _ 10.und 22. November 2022, 19h30 _ Theater Arche, Münzwardeingasse 2A, 1060 Wien

Begegnungen-Pantomime Vorstellung- Gastspiel
Alle Fotos_Rossy Nedyalkova
30.10.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.