Liebe Minu, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
An einem Arbeitstag pendle ich zwischen Atelier und Schreibtisch. Zumeist bin ich am Vormittag im Atelier, da die Sonne da genau auf meine Arbeiten scheint und mich inspiriert, ich frühstücke gegen Mittag und setze mich dann an den Schreibtisch und schreibe. Manchmal unternehme ich etwas mit dem Fahrrad. Wenn ich in einem Schreibprozess bin, setze ich mich am Abend nochmals an den Schreibtisch.

Malerin/ Bildhauerin
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Ich glaube, es ist mehr denn je wichtig, den Fokus auf das, was uns umgibt, zu richten. Nur gemeinsam können wir die Erde retten, um unseren Kindern die Chance einer Zukunft zu geben. Wir stehen mitten in einer großen Umbruchsphase, die Angst macht, aber zugleich auch eine Chance zur Veränderung ist.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Natürlich hat die Kunst auch immer die Aufgabe aufzudecken, unter die Oberfläche zu schauen, vorausschauend zu sein, aber ich finde es im Moment besonders wichtig, einen positiven Ausblick zu geben und die Wahrnehmung zu schärfen für das Schöne, das uns umgibt. Schönheit kann Kraft geben. Und Mut.
Was liest Du derzeit?
Ich lese gerade das wunderbare Buch von Ocean Vuong „Auf Erden sind wir kurz grandios“ und „Die Augen der Haut“ über die Architektur und die Sinne von Juhani Pallasmaa
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Ein Vogel fliegt auf
und hinterlässt
flüsternde Blätter.
Vielen Dank für das Interview liebe Minu, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur- und Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Minu Ghedina _Schriftstellerin, Malerin/ Bildhauerin
Foto_privat.
24.7.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.