„was du nicht siehst“ Eine Theaterproduktion mit Tiefgang und grandioser Darstellungsintensität von kubus_ zwanzig. 20.10.2017 Höflein/Donau

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„was du nicht siehst“ Eine Theaterproduktion mit Tiefgang und grandioser Darstellungsintensität von kubus_ zwanzig.

Wie viel Raum hat und bekommt Wahrheit in unserem Leben? Im Stück „was du nicht siehst“ sind es gut 20m2 in einem Wartezimmer bei einem Bewerbungsgespräch, welche diese Frage zu beantworten suchen. Da ist eine Wahrheit und dort. Und die Wand ist die Wahrheit der Welt. Unerbittlich. Die zwei Seiten vor und hinter den Türen zwischen Büro und Vorraum sind die Lebensfallen, die der gehbehinderte Aeneas Perl und die blinde Leonie Baczko nur zu gut kennen. Kränkungen, subtile Aggression und Opportunismus sind Erfahrungen, die ihr berufliches wie privates Leben begleiten und die ihnen hier auf engstem Raum wieder begegnen. Das Karussell der Emotionen dreht sich nun mit- und gegeneinander unaufhörlich und alles steuert auf einem Höhepunkt zu, der schließlich alles im Dunkel versinken lässt…

Das Theaterstück „was du nicht siehst“ stellt sich in konzentrierter Regie und Darstellung der großen Thematik gesellschaftlicher Inklusion im Spannungsfeld modernen Wirtschaftslebens. In dichter Szenenfolge und hervorragend reduziertem Bühnenbild gelingt es in außergewöhnlicher Weise das Publikum in soziale wie existentielle Brennpunkte der Zeit dramatisch hineinzuführen und miterleben zu lassen. Die große dramatische Herausforderung diesen Perspektivenwechsel von „kleiner und großer Welt“ zwischen Büro- und Rollstuhl auf die Bühne zu bringen, wird von der Regisseurin Alice Mortsch und der Schauspielerin/dem Schauspieler Louise Knof und Alexander Hoffelner großartig bewältigt. Es ist Theater, das eindrucksvoll aufmerksam macht und sehr viel zu sagen hat über „20m2“ Gleichgültigkeit und Tragik zwischen offenen und versperrten Türen in unserer Gegenwart.

„was du nicht siehst“ Theater kubus zwanzig_ 20.10.17 Höflein/Donau.

Weitere Spieltermine: 23.u.24.10.2017 Rathauskeller Gumboldskirchen.

 Walter Pobaschnig, Wien 10_2017

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