
Das neue Jahr ist jung. Der Schnee liegt. Dann ein Schrei. Das Kommen in die Welt am Tag der drei Könige im Schloss im Ungarn an der Zeitenwende zum 20.Jahrhundert. Der Baron nimmt das Essen ein, während seine sechsjährige Tochter die Eifersucht bezüglich des Neuankömmlings plagt – „Es ist sehr hässlich.“
Doch hier ist alles im Vergehen. Die Welt beginnt ein hässliches, totalitäres, gewalttätiges Gesicht zu zeigen und so vieles zerbricht, geht unter…Lajos von Lazar, der Neuankömmling auf dieser schwankenden Erde, wird einen neuen Weg finden und gehen müssen, zwischen Aufbruch und Untergang, Lüge und Wahrheit, Einsamkeit und Tod…und die Generationen, die folgen, müssen ebenso in das unbekannte Dunkel treten und jahrhundertelange Sicherheiten hinter sich lassen…
Nelio Biedermann legt mit seinem vorliegenden Roman einen literarischen Katapultstart hin, der in Sprachvirtuosität, Charakter- und Zeitdarstellung wie Spannungsaufbau begeistert. Hier erklingt eine Stimme, die selbstbewusst und mitreißend ihren erzählerischen Weg in Form, Rhythmus geht und Leserin und Leser gleichsam hypnotisch auf den Weg durch Existenz und Zeit mitnimmt und an ganz neuen Horizonten von Roman-Erlebnis wie facettenreicher Reflexion ankommen lässt – eine Sensation!
„Lázár“, Nelio Biedermann. Roman. Rowohlt Berlin
Gebunden, 336 Seiten
ISBN: 978-3-7371-0226-1
24 EUR
E-Book 19,99 EUR
Walter Pobaschnig 10_25