Liebe Isabel, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Zur Zeit arbeite ich viel auf der Universität, wo ich sowohl zu jiddischer Musik forsche als auch in der wissenschaftlichen und künstlerischen Lehre betätigt bin. Ich frühstücke, fahre auf die Universität, bleibe meistens den ganzen Tag dort und habe dann oft noch eine Abendveranstaltung – entweder besuche ich z.B. ein Konzert oder ein gemütliches Beisammensein mit Freund*innen oder Familie. Vor einem Konzert wird natürlich auch regelmäßig geprobt, und wenn ich zur Zeit auf Konzert- oder Dienstreise im Ausland bin, sieht mein Alltag natürlich auch anders aus.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Gerade in der aktuellen politischen Lage ist es für uns alle wichtig, wachsam und kritisch zu sein. Rechtspopulistische Kräfte sind überall am Wachsen, aber wir können diese Entwicklung nicht durch einen erhobenen Zeigefinger stoppen, sondern nur durch kontinuierlichen Diskurs und Austausch. Jetzt ist die Zeit, solidarisch mit den Schwächsten der Gesellschaft zu sein, insbesondere diejenigen, gegen die öffentlich gehetzt wird: Migrant*innen, Geflüchtete, Trans*personen, etc.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Musik, der Kunst an sich zu?
Für gesellschaftlichen Wandel ist es wesentlich, die Menschen nicht nur intellektuell sondern auch affektiv – in anderen Worten körperlich und emotional – mitzunehmen. Das kann man nicht über kluge Worte per se, sondern über die Kunst, und insbesondere Musik. Wir müssen wieder lernen unsere Inhalte auch so zu vermitteln, dass sie die Menschen berühren.

Das Fliegende Balagan _
Mi., 12.11.2025 (19:30 Uhr) Theater Akzent
1040 Wien; Theresianumgasse 18
22. KlezMORE Festival Vienna
Jahresthema: “Heyb uf dayn kol” (Erhebe deine Stimme) _
Wien/NÖ/Burgenland 7. – 16. 11. 2025
Was liest Du derzeit?
„Isidor: Ein jüdisches Leben“ von Shelly Kupferberg
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich“
Vielen Dank für das Interview, liebe Isabel, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Musikprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen: Isabel Frey, jiddische Sängerin und Kuratorin, Ethnomusikologin.
Zur Person/über mich: ISABEL FREY (Co-Kuratorin des KlezMORE Festival Vienna) _ geboren 1994, ist seit 2024 gemeinsam mit Esther Wratschko als Kuratorin des KlezMORE Festivals tätig.. Sie arbeitet als Ethnomusikologin, jiddische Sängerin und Kuratorin und wurde für ihre Tätigkeiten bereits mehrfach ausgezeichnet.
22. KlezMORE Festival Vienna 2025
“Heyb uf dayn kol – Erhebe Deine Stimme“
7. – 16. 11. 2025 Wien – NÖ – Burgenland
KlezMORE Festival

Do., 13.11.2025 (19:30 Uhr) Sargfabrik
1140 Wien; Goldschlagstraße 169
BERJOZKELE (POL) _
22. KlezMORE Festival Vienna _Jahresthema: “Heyb uf dayn kol” (Erhebe deine Stimme) _ 7. – 16. 11. 2025 Wien – NÖ – Burgenland
SPIELORTE: Ehemalige Synagoge St. Pölten; Ehemalige Synagoge Kobersdorf; Filmhaus Spittelberg; Jüdisches Museum Wien; Kulturcafé Max, Liberale Jüdische Gemeinde Or Chadasch, Österr. Volksliedwerk, Porgy & Bess, RadioKulturhaus, Sargfabrik, Schutzhaus Zukunft, Theater Akzent, YUNG YIDISH Wien
FESTIVALINFO: http://www.klezmore-vienna.at
office@festivalbuero.at
INTENDANZ: Franziska Hatz & Lisa Reimitz KURATION: Isabel Frey & Esther Wratschko

KARTENRESERVERUNG & VORVERKAUF: Karten direkt vom Veranstalter unter http://www.klezmore-vienna.at und an ausgewählten Spielstätten Tickets: VVK € 30,– / AK € 32,– Tickets Filmhaus Spittelberg: € 12,– ERMÄSSIGUNGEN: Alle unter 27: € 18,– Ö1 Club: – 10% Vorteilsclub Wien: – 20% Ermässigte Karten an der Abendkassa (max. 2 Karten pro Mitgliedschaft) Fragen zum Ticketing: tickets@festivalbuero.at Abendkasse: jeweils eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn geöffnet. Freie Platzwahl bei allen Veranstaltungen (ausgenommen Theater Akzent, Radiokulturhaus und Porgy&Bess)
Fotos: 1&4 Viktoria Hofmarcher; 2 Shendl-Copitman; 3 Albert Zawada;
Walter Pobaschnig 2/11/25