
Jennifer Pöll, Schauspielerin, Tänzerin, Sängerin _ Wien _
Thematisch-szenisches Fotoshooting _
„Undine geht“ Ingeborg Bachmann (1961) _
Ingeborg Bachmann_
Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)












Jennifer Pöll, Schauspielerin, Tänzerin, Sängerin _ Wien _
Thematisch-szenisches Fotoshooting _
„Undine geht“ Ingeborg Bachmann (1961) _
Ingeborg Bachmann_
Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)
Undine geht_Erzählung/Monolog Ingeborg Bachmann_Wien_1961
Thematisch-szenisches Fotoshooting _ „Undine geht“ Ingeborg Bachmann (1961) _

im Interview und szenischem Fotoportrait_acting Undine
Jennifer Pöll, Schauspielerin, Tänzerin, Sängerin __Wien _ performing
Interview und alle Fotos _ Walter Pobaschnig

Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Heinz Bachmann
Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Theater/Performance und Bildender Kunst.
Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.
Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person beizutragen.
Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.

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Liebe Jennifer, wie liest Du den Text „Undine geht“ von Ingeborg Bachmann? Welche Grundaussagen gibt es da für Dich?
Der Text von Bachmann ist voller Wut, Enttäuschung und Schmerz. Es ist eine Gesellschaftskritik, die den Status der Frauen in Bezug zu den Männern hinterfragt.






Wie siehst du „Undine“?
Undine ist eine verletzte Stimme, eine Person mit Gefühlen, die gesehen werden und sich das nicht gefallen lassen möchte.


„Undine geht“ wurde vor gut 60 Jahren veröffentlicht. Was hat sich seit damals im Rollenbild von Frau und Mann verändert und was sollte sich noch ändern?
Es hat sich seit damals bereits einiges verändert. Frauen können zum Beispiel Berufe ausüben, die Männern vorbehalten waren oder können heutzutage ihre Sexualität selbstbestimmt ausleben. Dennoch sind wir noch lange nicht am Ziel angekommen. Da gibt es noch viele Dinge zu tun und eine Wegstrecke zu gehen, dringendes Stichwort: Gender Pay Gap.

Menschen wie Bachmann, die ihrer Zeit voraus gelebt habt und Texte von ihr, haben dazu geführt, dass sich in den letzten 60 Jahren bereits einige Dinge zum Positiven verändert haben.

Der Monolog geht mit der patriarchalen Gesellschaftswelt schonungslos ins Gericht. Wie siehst Du die Situation patriarchaler Macht heute?
Patriarchale Macht ist definitiv noch vorhanden und hängt stark von Region und Kultur ab. Aber der Abstand, die Unterdrückung ist kleiner geworden. Eine Gesellschaft entwickelt sich sehr langsam.






Der Text drückt auch viel Trauer über das Scheitern der Liebe und eines Miteinander der Geschlechter im persönlichen wie gesellschaftlichen Leben aus. Welche Auswege siehst Du hier?
Muss es einen Ausweg geben? Oder können wir nicht mit der Zeit lernen ein besseres Miteinander zu haben. Vielleicht brauchen wir keinen Ausweg, vielleicht müssen wir einfach an Beziehungen arbeiten. Sowohl gesellschaftlich als auch persönlich.




Was kannst Du als Frau und Künstlerin von „Undine geht“ in das Heute mitnehmen?
Sowohl als Frau als auch als Künstlerin finde ich die Freiheit nicht gefallen zu müssen wichtig. Gesellschaftliche Strukturen sind nicht fix, sondern lassen sich verändern.






Was bedeutet Dir Natur?
Natur bedeutet für mich Auftanken, Erholen, Leben.



Wie sieht für Dich ein idealer Tag in der Natur aus?
Eigentlich egal ob in der Sonne am Wasser oder in feuchter Luft am Berg – Hauptsache ohne Handy!








Was bedeutet Dir das Element Wasser?
Das beantworte ich mit Stichworten:
Kraft, Grenzenlose Weite, in Bewegung sein, Ruhe, Freiheit





Wie lebst Du den Kreislauf der Jahreszeiten?
Jetzt, kurz vor dem Herbst, verfalle ich meistens in eine Melancholie. Ich versuche mich darauf einzulassen und vorzubereiten, dass das Tageslicht schwindet und der Winter kalt werden wird.


Das Ersehnen des Frühlings und die Vorfreude auf den Sommer hält mich am Leben und gibt mir Kraft und Energie für die dunklere Jahreszeit.



Wie kann der moderne Mensch in Harmonie zur und mit der Welt leben?
Mit Achtsamkeit, Respekt und Geduld.



Was braucht Liebe immer, um zu wachsen, blühen?
Mut und Ehrlichkeit


Was lässt Liebe untergehen?
Besitzen wollen


Welches Zitat aus „Undine geht“ möchtest Du uns mitgeben?
„Tauchen, ruhen, sich ohne Aufwand von Kraft bewegen – und eines Tages sich besinnen, wieder auftauchen, durch eine Lichtung gehen, ihn sehen und »Hans« sagen. Mit dem Anfang beginnen.“








Wie war Dein Weg zur Kunst?
Ich wurde mit Theater erzogen und künstlerische Ausdrucksformen wurden durch meine Eltern und Großeltern stark gefördert. Dadurch hat sich mein Weg eigentlich „ergeben“. Es gab keine andere Option für mich.



Welche aktuellen Projektpläne hast Du?
Ich spiele diese Saison wieder an der Volksoper Wien in folgenden Stücken:
Lass uns die Welt vergessen _ Cabaret _ Im Weißen Rössl


Darf ich Dich zum Abschluss zu einem Akrostichon zu „Undine geht“ bitten?
Unter Wasser sein.
Neuanfang erleben.
Die Stille genießen.
Innehalten.
Nichts vergeht.
Ein letzter Blick.





Gefühle fließen leise fort.
Echo in der Tiefe.
Hoffnung bleibt.
Tschüss, Undine.















Undine geht_Erzählung/Monolog Ingeborg Bachmann_Wien_1961
im Interview und szenischem Fotoportrait_acting Undine
Jennifer Pöll, Schauspielerin, Tänzerin, Sängerin __Wien _

Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)
Interview und alle Fotos _ Walter Pobaschnig



Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Theater/Performance und Bildender Kunst.
Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.
Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person beizutragen.
Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.
Interview und alle Fotos _ Walter Pobaschnig, 9_25