
Florian Birnmeyer_Gedichtband „Storchenstolz“ _ Lyrik Edition NEUN _Verlag der neun Reiche _ Berlin ISBN: 978-3-948999-25-4
32 Seiten, 125×190 mm, Fadenbindung,
illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro
Vorzugsausgabe (Hardcover): 33 Euro
— limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare
mit Original-Linolschnitt von Steffen Büchner
(Sammlerexemplare ohne ISBN, außerhalb des Buchhandels).
https://verlagder9reiche.blogspot.com/p/25-florian-birnmeyer-storchenstolz.html

Lieber Florian, gratuliere zur Buchneuerscheinung!
Dein Gedichtband führt in das weite, helle und dunkle, Reich des Lebens, der Liebe in allen Facetten von Glück und Leiden in zahlreichen mythologischen Referenzen.
Wie kam es zur Entstehung der 27 Gedichte im Band, was hat Dich inspiriert?
Die 27 Gedichte, die im Band der Lyrik Edition Neun veröffentlicht wurden, stellen einen kleinen Ausschnitt jener Texte dar, die sich über die Jahre zuvor angesammelt haben. In der Reihe erscheinen jeweils drei mal neun Gedichte pro Band, die thematisch gefasst eine Einheit, ein Kapitel bilden. Ich habe mich für die Schwerpunkte Antike und Mythos, Liebe sowie Identität entschieden.
Meine poetische Arbeit begann etwa im Jahr 2018. Oft war es ein Augenblick, ein Erlebnis, eine Erfahrung oder ein Gefühl, das den Anstoß zu einem Text gab – manchmal kürzer, manchmal länger. Doch damit ist ein Gedicht für mich keineswegs abgeschlossen: Es verlangt nach Überarbeitung, nach Verdichtung, nach einem behutsamen Weiterdenken.
Der Band ist in drei Abschnitte geteilt, welche Phasen der Liebe spiegeln. Was macht für Dich Schönheit und Tragik von Liebe aus?
Liebe bedeutet für mich, nicht allein auf der Welt zu sein – kein Einzelwesen, nicht verloren oder bloß in die Welt geworfen, sondern im Vertrauen auf einen anderen Menschen geborgen zu sein und gemeinsam etwas gestalten zu wollen. Ihre Schönheit liegt für mich darin, dass mit ihr etwas Neues möglich scheint – ein gemeinsames Werden, ein Aufbruch. Die Tragik, so pathetisch der Begriff auch klingen mag, besteht vielleicht darin, dass sich die Liebe mit der Zeit verändert, sich allmählich in den Alltag einfügt und der Zauber des Anfangs verblasst. Doch scheint mir genau das unausweichlich zu sein.
Was kann Lyrik – gerade beim Thema Liebe – was Prosa nicht kann?
Die Poesie blickt auf eine lange Tradition in der Darstellung der Liebe zurück – beginnend mit den Liebesgedichten Sapphos über Ovid, Catull, Properz und Tibull bis hin zu Petrarca in der Renaissance, der mit seiner lyrischen Verehrung Lauras den Grundstein für den sogenannten Petrarkismus legte. Es scheint, als sei die Liebe ein ureigenes Thema der Lyrik – vielleicht, weil das Gedicht durch seine verdichtete Sprache, seine Bilder und Metaphern besonders unmittelbar ein Gefühl, eine Stimmung, ein inneres Erleben vermitteln kann.
Wo, wann schreibst Du? Gibt es da Routinen?
Da ich nicht als Vollzeitschriftsteller arbeite, schreibe ich unregelmäßig – immer dann, wenn sich Muße, Zeit und eine Idee zugleich einstellen. Ich nutze jene Momente, in denen sich Gedanken von selbst aufdrängen oder ein Eindruck nach Ausdruck verlangt. Am besten gelingt mir das Schreiben in ruhigen ebenso wie in bewegten Phasen; gerade dann, wenn das Leben in Unruhe gerät oder sich etwas verschiebt. In Zeiten, in denen alles geordnet und gleichförmig verläuft, fehlt mir oft die Inspiration. Es braucht offenbar einen äußeren Impuls – auch wenn dieser heute nicht mehr als „göttlich“ begriffen wird.
Was sind die nächsten Stationen der Buchpräsentation?
Da Storchenstolz mein erstes Buch ist, wird es für mich immer einen besonderen Stellenwert behalten. Als nächstes möchte ich einen weiteren Lyrikband veröffentlichen – und mich darüber hinaus an einen Roman wagen, der ein sehr persönliches Thema behandelt.
Vielen Dank für das Interview und viel Freude und Erfolg für Dein Buch!
Vielen Dank auch Ihnen!
Zur Person/über mich: Florian Birnmeyer: Geboren in Nördlingen im Donau-Ries (Nordschwaben), lebt Florian Birnmeyer seit über zehn Jahren in der Metropolregion Nürnberg, zunächst in Erlangen, seit Ende 2021/Anfang 2022 in Nürnberg. Er studierte Romanistik, Latinistik und Philosophie/Ethik in Erlangen und Paris. Florian Birnmeyer arbeitet als Lehrer für Migrantinnen und Migranten an einer Fürther Berufsschule und seit 2021 an seiner Promotion in romanistischer Linguistik. In der verbleibenden Zeit entstehen Gedichte und kürzere Texte, die in Anthologien (Auf der Zugspitze, Lichtflug) und einem ersten Gedichtband (Storchenstolz) erschienen sind. Er rezensiert außerdem die Werke anderer auf seinem Literaturblog Der-Leser.net sowie auf Rezensionsplattformen wie Literaturkritik.de und Lyrikkritik.de. Im Jahr 2024 war Florian Birnmeyer Teilnehmer der Bayerischen Akademie des Schreibens.
Im Internet: www.der-leser.net / www.florian-birnmeyer.de Biobibliographie: • Marlies Kemptner/Florian Birnmeyer/Grete Ruile (2024): Lichtflug. Literaturpodium/BoD. • Florian Birnmeyer (2023): Storchenstolz. Lyrik Edition Neun. • Kati Frischko/Florian Birnmeyer/Birgit Berger u. a. (2022): Auf der Zugspitze. Literaturpodium/BoD.


Weitere Buchinfos: https://www.kulturkaufhaus.de/de/detail/ISBN-9783948999254/Birnmeyer-Florian/Storchenstolz
Fotos: Heike Bogenberger
Walter Pobaschnig 12/6/25