Liebe Doris Leeb, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Mein Tagesablauf besteht aus Tagesablauf von mir und meinen Kindern planen, logopädische Therapie planen, durchführen und dokumentieren, Theatertext lernen, die Kinder zum Mathe lernen motivieren und dazwischen leben, atmen und abwaschen. Noch irgendwo dazwischener: schreiben. Romananfänge. Gedichte. Fragmente. Einkaufslisten. Fetzen. Anträge. Morgenseiten. Diese Antworten.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Atmen. Leben. Abwaschen. Handy aus. Zuhören. Anschauen. Atmen.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Wesentlich wird sein, dass wir uns wirklich wahrnehmen. Uns selbst und andere. Das wir uns Brücken zueinander bauen und dann auch drüber gehen. Das dürfen wir wieder lernen. Kunst und Literatur kann, wird und muss dabei helfen!
Was liest Du derzeit?
Ich lese im Moment „Es werden schöne Tage kommen“ Von Zach Williams, „Kierkegaard für Gestresste“ (Hrsg. v. Johan de Mylius) und Gedichte von Christine Nöstlinger.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Dieses Zitat ist letzte Woche zu mir herein geflattert und seither beschäftigt es mich: „Sprache ist das Haus des Seins“ (Martin Heidegger). Welch schöner Satz. Sofort gefühlt. Aber auch verstanden? Was meint ihr?
Vielen Dank für das Interview, liebe Doris, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur-, Schauspiel-, Kunstprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen: Doris Leeb, Schriftstellerin, Schauspielerin
Aktuelles Buch von Doris Leeb: „“Menscha” Dialektpoesie

https://www.dorisleeb.at/schreiben
Foto: Manuela Fuchs
Walter Pobaschnig 3/6/25