Erinnerung an Barbara Frischmuth _ „Ein kurzes Lächeln und ein Stück gemeinsamer Weg schweigend“ Rudolf Kraus, Schriftsteller _ Wien 6.4.2025

Erinnerung anBarbara Frischmuth, Schriftstellerin  *5.7.1941 Altaussee   +30.3.2025 Altaussee

Interview _ Rudolf Kraus, Schriftsteller und Bibliothekar

Lieber Rudolf, welche Erinnerungen hast Du an Barbara Frischmuth als Kollegin? Gab es persönliche Begegnungen und wie hast Du diese erlebt?

Zweimal gab es persönliche Begegnungen: einmal in den 1980er Jahren nach einer Lesung von ihr in Wien. Das andere Mal in Altaussee während eines Aufenthaltsstipendiums von mir, bin ich ihr am Friedhof von Altaussee begegnet. Ein kurzes Lächeln und ein Stück gemeinsamer Weg schweigend waren das Momenterlebnis.

Was macht für Dich das Werk von Barbara Frischmuth aus und wie ist dieses in die österreichische Literaturgeschichte einzuordnen?

Sie war eine der wichtigsten literarischen Stimmen Österreichs, immer mit Haltung und Aufrichtigkeit. Ganz wichtig war sie auch für das Literaturmuseum Altaussee und als Vermittlerin und Feministin.

Gibt es ein Lieblingsbuch von Ihr und warum dieses?

„Die Klosterschule“ sowie „Natur und die Versuche, ihr mit Sprache beizukommen“, denn für mich gibt es fast immer zwei Lieblingsbücher. Beide Bücher ermutigen auf unterschiedliche Weise zum Lachen, zum Weinen, zum Nachdenken, zur Menschlichkeit und zum bewussten Umgang mit Natur und Umwelt.

Welche Inspiration hinterlässt Ihr Schreiben, Ihre Weltsicht, Ihr Künstlerinsein?

Die Inspiration, selbst immer Haltung zu bewahren, aber auch gegen Ungerechtigkeit die Stimme zu erheben.

Gibt es ein Zitat/eine Textstelle von Ihr, die Du uns noch mitgeben möchtest?

„Mein grundsätzliches Thema ist: Wie können Menschen miteinander leben, ohne sich gegenseitig den Schädel einzuhauen.“

Vielen Dank für das Interview!

Barbara Frischmuth, Schriftstellerin 
*5.7.1941 Altaussee   +30.3.2025 Altaussee

Barbara Frischmuth, Schriftstellerin

geboren 1941 in Altaussee, studierte Türkisch, Ungarisch und Orientalistik und war seitdem freie Schriftstellerin. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin lebte seit 1999 wieder in Altaussee. Zu ihren größten Erfolgen zählen die Romane „Die Klosterschule“ (1968), „Die Mystifikationen der Sophie Silber“ (1976) oder „Kai und die Liebe zu den Modellen“ (1979), aber auch ihre zahlreichen Gartenbücher. Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: „Natur und die Versuche, ihr mit Sprache beizukommen“ (2021)„Schaufel, Rechen, Gartenschere“ in der Reihe „Dinge des Lebens“ (2023) und „Die Schönheit der Tag- und Nachtfalter“ (2025).    Der Residenz Verlag trauert um Barbara Frischmuth  31.3.2025

Rudolf Kraus, Schriftsteller und Bibliothekar

Rudolf Kraus, Schriftsteller und Bibliothekar

Zur Person _ Rudolf Kraus, Schriftsteller  * 1961 in Wiener Neustadt (Niederösterreich).

Aufgewachsen in Bad Fischau-Brunn (NÖ.), lebt als Schriftsteller und Bibliothekar in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitungen, Zeitschriften, im Rundfunk und Fernsehen. Seine Gedichte wurden ins Englische, Albanische, Spanische, Türkische übersetzt. 

Mitgliedschaften: Literaturkreis PODIUM, GAV – Grazer Autorinnen Autorenversammlung, Ö.D.A.,  Österreichischer Schriftstellerverband.

Bisher 25 Buchveröffentlichungen, darunter Prosa, eine Herausgeberschaft sowie achtzehn Gedichtbände.

Aufgewachsen in Bad Fischau-Brunn (NÖ.), lebt als Schriftsteller und Bibliothekar in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitungen, Zeitschriften, im Rundfunk und Fernsehen. Seine Gedichte wurden ins Englische, Albanische, Spanische, Türkische übersetzt. 

Mitgliedschaften: Literaturkreis PODIUM, GAV – Grazer Autorinnen Autorenversammlung, Ö.D.A.,  Österreichischer Schriftstellerverband.

Bisher 25 Buchveröffentlichungen, darunter Prosa, eine Herausgeberschaft sowie achtzehn Gedichtbände.

Homepage: www.rudolfkraus.at

Fotos_Portrait Barbara Frischmuth: Franz Johann Morgenbesser

Portrait Rudolf Kraus: Bubu Djumic

Walter Pobaschnig 5.4.2025

https://literaturoutdoors.com

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