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Liebe Heike, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Vor dem Frühstück mache ich Yoga und meditiere, danach beginne ich zu arbeiten. Die Entscheidung, welche Aufgaben ich umsetze, treffe ich vollkommen intuitiv, außer ich habe Termine.
Es gibt Tage, an denen arbeite ich vorwiegend organisatorisch und Tage, an denen bin ich nur in der Schöpferenergie.
Da mir Essen wichtig ist, koche ich gerne und vor allem Gutes mittags und abends.
Ich gehe abends auch gerne zu Veranstaltung wie Ausstellungseröffnungen in Galerien oder Museen oder anderen Kunstevents, um mich inspirieren zu lassen und Menschen zu treffen. Der Austausch mit Gleichgesinnten ist mir wichtig.

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Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Meiner Meinung nach ist die aktuelle Zeit wichtig, damit wir uns alle auf unser Innerstes, unseren Wesenskern, besinnen. Es geht um Selbstliebe, Authentizität, sich zu zeigen mit all seinen Ecken und Kanten. Nur dann ist ein wahres Miteinander möglich.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Für mich ist Kunst, seit ich denken kann, mein Lebenselixier, meine Inspirationsquelle und Freude. Es sind verschiedene Sparten, die ich über die Jahre durchlaufen habe und nun bin ich in der Lichtkunst zuhause. Das Wesen des Lebens ist wohl der stete Wandel und daher denke ich, dass täglich ein Neubeginn stattfindet. Vielleicht nicht immer stark sichtbar, aber dennoch spürbar.

Der gesellschaftliche Wandel lässt sich vom Großen ins Kleine hinunterbrechen und hier hat jeder die Chance, etwas beizutragen.
Die Rolle der Kunst dabei ist mit einem meiner Lieblingszitate von Maxim Gorki auf den Punkt gebracht: „Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele.“
Es geht darum, nicht nur mit dem Verstand zu begreifen, sondern vor allem zu fühlen, zu berühren – und das ist der Beitrag der Kunst für die Welt.

Was liest Du derzeit?
Liebe in Zeiten des Hasses von Florian Illies

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Mein zweites Lieblingszitat ist von Jean Cocteau:
„Sie wussten nicht, dass es unmöglich war, deshalb taten sie es.“
Das ermutigt mich, Dinge einfach zu tun und mich nicht von etwas oder jemandem abhalten zu lassen, etwas zu verwirklichen. Und nur durch Erfahrungen lerne ich und bin bereichert.

Vielen Dank für das Interview, liebe Heike, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen: Heike Stuckstedde, Lichtkünstlerin und Designerin _ _
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Zur Person/über mich: Heike Stuckstedde aka ATARA design
*1971 in Wuppertal, Deutschland, lebt und arbeitet in Wien
*Studium der Kunstgeschichte (Mag.) sowie der Innenarchitektur (M.A.)
*bis 2014: leitende Positionen im Kunst- und Kulturmanagement
*künstlerische Tätigkeit und Schwerpunkt seit 2015: Lichtobjekte und Lichtinstallationen als skulpturale, raumgreifende Elemente aus Lichtleitern
Auszeichnungen und Nominierungen:
Born Global Champion 2016
Women in Lighting 2023
Phönix Gründerpreis Finalist 2020
Rado Star Prize Austria Finalist 2019
FEMtrepreneur Alpbach 2019
German Design Award Nominee 2018
German Design Award Special Mention 2017
Fotos: ©ATARAdesign; Gudrun-Barenbrock.
Walter Pobaschnig 30.3.2025
https:literaturoutdoors.com