Station bei Jeanny _“Macht, Begierde, und die dunklen Seiten der Liebe“ Claudia Carus, Schauspielerin, Sängerin  _ Wien 11.2.2025

Station bei Falco/Jeanny _
Claudia Carus, Schauspielerin, Sängerin  _ Wien
Jeanny _ 40 Jahre _ 1985 _
Fotos _ Originalschauplatz _ Wien.
Station bei Falco/Jeanny _
Claudia Carus, Schauspielerin, Sängerin  _ Wien
Jeanny _ 40 Jahre _ 1985 _
Fotos _ Originalschauplatz _ Wien.

Station bei Falco/Jeanny _

Claudia Carus, Schauspielerin, Sängerin  _ Wien

Jeanny _ 40 Jahre _ 1985

Falco, Sänger, Musiker * 19. Februar 1957 Wien † 6. Februar 1998 Dominikanische Republik

Fotos _ Originalschauplatz _ Wien

Liebe Claudia, welche Zugänge gibt es von Dir zum Song „Jeanny“/Falco, der vor vierzig Jahren erschien und die Hitparaden stürmte?

Der Song „Jeanny“ von Falco ist ja ein sehr vielschichtiges Werk, das unterschiedliche Zugänge und Interpretationen zulässt.

Ein wichtiger Aspekt ist sicher die Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt gegen Frauen. Der Song kann als Anstoß dienen, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und sich der Realität solcher Gewalt bewusst zu werden, aber auch bestimmte Situationen in der eigenen Biografie noch einmal genauer zu hinterfragen. Es ist auf jeden Fall nach wie vor wichtig, sich kritisch mit dem Songtext auseinanderzusetzen, da er auch als Verharmlosung von Gewalt gegen Frauen verstanden werden kann. Gleichzeitig kann „Jeanny“ aber auch als Ausdruck der Solidarität mit anderen Frauen, die von Gewalt betroffen sind, verstanden werden. Gegenseitige Unterstützung und das Gefühl, nicht allein zu sein, sind von großer Bedeutung. Ich denke, es wichtig auch im eigenen Leben immer etwas die Augen und Ohren offen zu haben, für das, was sich in unserer Umgebung abspielt.

Ein weiterer Zugang zum Song ergibt sich aus der schauspielerischen Perspektive. „Jeanny“ ist ein unglaublich theatralischer Song. Der Song setzt sich mit dunklen Themen auseinander, wie dem Bösen in der menschlichen Natur und den Abgründen der Psyche. Diese Thematiken sind ja für uns Schauspieler*innen darstellerisch oft besonders spannend.

Was macht für Dich die Qualität dieses songs aus?

„Jeanny“ war seiner Zeit weit voraus. Die Kombination aus Pop, Rock und Rap war damals revolutionär. Falcos Musik kann dazu inspirieren, neue musikalische Wege zu gehen und  mit verschiedenen Genres zu experimentieren. Seine Texte sind voller Wortwitz und Ironie. Er spielt mit der deutschen Sprache, kreiert Bilder und Stimmungen. Als Musikerin fasziniert mich das. Man kann von ihm lernen, wie man mit Sprache umgehen und Geschichten erzählen kann. Außerdem ist „Jeanny“ ein Lied, das auch heute noch relevant ist. Es geht um Macht, Begierde, und die dunklen Seiten der Liebe. Diese Themen sind zeitlos und universell. Als Musikerin möchte auch ich Songs schreiben, die Menschen berühren, dann mal wieder leicht sind, zum Nachdenken anregen und auch mal ganz tief in die Magengrube greifen.

Wie schon erwähnt, hat das Lied viele Kontroversen ausgelöst hat. Einige warfen Falco vor, Gewalt gegen Frauen zu verherrlichen. Andere sahen in dem Song eine Abrechnung mit der Sensationslust der Medien. Ich denke, dass „Jeanny“ ein komplexes Kunstwerk ist, das viele unterschiedliche Interpretationen und Diskussion zulässt.

Gibt es etwas typisch Wienerisches darin?

Der Song „Jeanny“ von Falco ist ja ein Paradebeispiel für die Wiener Popkultur der 1980er Jahre. Falcos Gesang ist stark vom Wiener Dialekt gefärbt, was dem Lied eine authentische und lokale Note verleiht. Der Song erzeugt eine düstere und melancholische Atmosphäre, die oft mit der morbiden Seite Wiens in Verbindung gebracht wird. Text und Musikvideo enthalten Anspielungen auf Wiener Originale, die im Wien der 1980er Jahre bekannt waren. „Jeanny“ thematisiert auf provokante Weise soziale Probleme und Tabus der damaligen Zeit, was typisch für die Wiener Kunst- und Kulturszene ist. Der eingängige Pop-Sound des Liedes ist typisch für die 1980er Jahre, einer Zeit, in der Wien eine lebendige Musikszene hatte. Der Song ist ein wichtiger Teil der österreichischen Popkultur und ein Beispiel für die typisch wienerische Art, mit Klischees und Tabus zu spielen.

Was macht für Dich den Musiker, Künstler Falco aus?

Falco gilt als Pionier des Austropop und war einer der ersten, der Rap-Elemente in die deutschsprachige Musik integrierte. Sein Musikstil war eine Mischung aus Pop, Rock, New Wave und Funk, gewürzt mit einer Prise Punk und Hip-Hop. Seine eingängigen Melodien und rhythmischen Beats waren charakteristisch für seine Musik. Die Texte seiner Lieder waren oft ironisch, gesellschaftskritisch und humorvoll. Er sprach über das Leben in Wien, über Liebe, Exzess und den „American Way of Life“. Dabei verwendete er oft eine Mischung aus Deutsch und Englisch, was seinen Liedern einen internationalen Touch verlieh. Falcos Gesangsstil war einzigartig. Er sprach, sang und rappte mit einer markanten Stimme und einem Wiener Dialekt. Seine Bühnenpräsenz war exzentrisch und charismatisch. Er trug auffällige Kleidung und präsentierte sich selbstbewusst und manchmal auch arrogant auf der Bühne.

Gibt es weitere Lieblingssongs?

Out of the Dark. Egoist. Der Kommissar. Rock me Amadeus…

Falco hat den U Bahn Knotenpunkt Wien-Karlsplatz als Bezugspunkt des Songs „Jeanny“ gewählt. Modernität, Aufbruch, Begegnung aber auch Tragik der 80er Generation findet sich am 1978 eröffneten Kreuzungspunkt der Stadt hier wieder. Wir fotografierten hier vor Ort. Welche Eindrücke hast Du von diesem Ort und dessen Umfeld heute?

Der Karlsplatz in Wien ist ein Ort mit vielen Gesichter. Ein Ort der Vielfalt. Er dient als wichtiger Verkehrsknotenpunkt, an dem täglich zahlreiche Menschen unterschiedlicher Herkunft, sozialer Schicht, kulturellen Hintergrunds und ethnischer Zugehörigkeit, zusammenkommen. Es ist ein Ort des Aufbruchs und der Begegnung, ein Gefühl, das der berühmte Song „Jeanny“ von Falco eindrücklich beschreibt. Diese Atmosphäre ist bis heute spürbar.

Gleichzeitig ist er mit dem angrenzenden Resselpark und der Karlskirche eine Oase der Ruhe und Entspannung.

Die 1980er Jahre in Wien waren für die junge Generation von Brüchen und Widersprüchen geprägt. Wirtschaftliche Unsicherheit, soziale Veränderungen und politische Spannungen kennzeichneten diese Zeit des Wandels. Die Ölkrise und die darauffolgende Rezession führten zu hoher Arbeitslosigkeit, was den Aufbau einer stabilen beruflichen Existenz erschwerte. Der Kalte Krieg und die Angst vor einem Atomkrieg erzeugten ein Gefühl der Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit. Umweltprobleme, deren sich die Menschen in den 1980er Jahren immer stärker bewusst wurden, verstärkten die Zukunftsängste der Jugend.

Ereignisse wie der Fall des Eisernen Vorhangs und der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union, eröffneten aber auch neue Perspektiven und Möglichkeiten.

Die Themen, die die 80er Generation in Wien bewegten, haben bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren. Wirtschaftliche Unsicherheit, soziale Ungleichheit und Zukunftsängste sind auch in der jetzigen Zeit präsenter denn je – und zwar erschreckender Weise momentan fast überall – weltweit – wo man so hinschaut und hinhört…

Wien ist geprägt von Falcos größten beruflichen Erfolgen und privatem Glück wie auch den Schattenseiten beider. Wie siehst Du den Künstler und Menschen Falco?

Falco war ein Pionier der deutschsprachigen Popmusik. Er kombinierte Elemente aus Pop, Rock, Funk und Rap und schuf so einen einzigartigen Sound. Seine Texte waren oft doppelbödig und ironisch, und er scheute sich nicht, auch kontroverse Themen anzusprechen. Falco war ein exzentrischer Künstler, der mit seinem extravaganten Stil und seinen provokanten Auftritten polarisierte.

Ich denke, Falco war ein komplexer Mensch, der sowohl von seinen Erfolgen als auch von seinen persönlichen Problemen geprägt war. Er war ein Perfektionist, der hohe Ansprüche an sich selbst stellte und oft unter Druck stand. Falco hatte mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen und suchte immer wieder nach Anerkennung und Liebe. Ein Laster, dass viele Künstler*innen mit sich tragen…

Auch nach seinem Tod ist Falco in Österreich und darüber hinaus weiterhin präsent. Seine Musik wird immer noch gehört und seine Lieder sind Teil des kollektiven Gedächtnisses. Falco wird oft als ein Rebell und ein Visionär dargestellt, der seiner Zeit voraus war. Er war ein Künstler, der sich nicht dem Mainstream anpassen wollte und seinen eigenen Weg ging, das braucht Mut, Biss und ne gute Prise Selbstvertrauen…

Und natürlich hat Falco ein beeindruckendes musikalisches Erbe hinterlassen. Seine Lieder sind zeitlos und seine Musik inspiriert noch immer viele Künstler*innen.

Träume, Sehnsucht, Erfolg wie Enttäuschung, Angst finden in Kunst wie Leben Falcos eindringlichen, intensiven Ausdruck. Wie verarbeitet der Sänger, Texter Falcos dies in seinen Songs?

Falcos Lieder waren oft autobiografisch und verarbeiteten persönliche Erfahrungen und Emotionen.

Falco war ein Meister der Selbstinszenierung und schuf mit seinen Songs eine Kunstfigur, die sowohl faszinierend als auch tragisch war. Er verstand es, universelle Themen wie Liebe, Verlust, Angst und Sehnsucht anzusprechen, mit denen sich viele Menschen identifizieren konnten.

Wie hast Du Dich auf das Jeanny-Shooting vorbereitet? Wie siehst diesen 80er-Hit und seine Interpretations- und Wirkungsgeschichte?

In der Vorbereitung aufs Shooting, habe ich mich vor allem modisch an den 80er Jahren orientiert und mir natürlich nochmal ein paar Videos angesehen und mich ganz gezielt mit Song „Jeanny“ beschäftigt.

„Jeanny“ ist ein Lied, das zu den größten Skandalen in der Geschichte der deutschsprachigen Popmusik führte. Der Text des Liedes war von Anfang an umstritten und löste eine breite öffentliche Debatte über pädophile Neigungen und sexuelle Gewalt aus. Zahlreiche Radiosender boykottierten den Song, und es gab sogar Demonstrationen gegen Falco.

Falco selbst betonte wohl immer wieder, dass „Jeanny“ ein Antikriegslied sei, das die dunklen Seiten der menschlichen Natur thematisiert. Er habe lediglich auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam machen wollen. Wie der Song von Falco wirklich „gemeint“ war, würde wohl nur er selbst beantworten können. Ich persönlich finde es wichtig, dass Kunst bewegt oder Bewegung entstehen kann, in welche Richtung auch immer. Und das ist mit „Jeanny“ auf jeden Fall passiert!

Trotz der Kontroversen wurde der Song zu einem der größten Hits von Falco und verhalf ihm zu internationaler Bekanntheit. Er war ein wichtiger Teil der Neuen Deutschen Welle und gilt heute als ein Klassiker der deutschsprachigen Popmusik.

Im Falco Song „Junge Römer“, dessen Video 1984 im nahen Palais Auersperg im Rosenkavaliersaal und auf der Feststiege gedreht wurde, geht es um Lebensfreude, Lebenslust. Was bedeutet dies für Dich heute?

Der Songtext von „Junge Römer“ von Falco ist bis heute aktuell und regt zum Nachdenken über die Bedeutung von Lebensfreude und Lebenslust an. In einer Welt, die oft von Stress, Leistungsdruck und Zukunftsängsten geprägt ist, kann es wichtig sein, sich auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren, um das Leben dennoch in vollen Zügen genießen zu können.

Die Botschaft des Liedes ist zeitlos: Lebe im Hier und Jetzt, genieße den Moment und verschwende keine Zeit mit Sorgen über die Zukunft oder Grübeleien über die Vergangenheit. Sei du selbst und verstelle dich nicht, um anderen zu gefallen, sondern lebe dein Leben nach deinen eigenen Vorstellungen. Umgib dich mit positiven Menschen, suche die Gesellschaft von Menschen, die dich glücklich machen und dich unterstützen. Tue, was dir Spaß macht, verfolge deine Leidenschaften und Hobbys und lass dich nicht von anderen davon abbringen. Sei dankbar für das, was du hast, konzentriere dich auf die positiven Dinge in deinem Leben und sei dankbar für sie.

„Junge Römer“ ist ein Lied, das uns daran erinnert, dass das Leben zu kurz ist, um unglücklich zu sein. Es ist eine Aufforderung, das Leben in vollen Zügen zu genießen und sich von den Widrigkeiten des Alltags nicht unterkriegen zu lassen.

Das Lied wurde in den 1980er Jahren geschrieben, einer Zeit des Kalten Krieges und der Angst vor einem Atomkrieg. In diesem Zusammenhang kann das Lied als ein Ausdruck von Lebensfreude und Rebellion gegen die Unsicherheit der Zeit gesehen werden. Der Text des Liedes deutet auch eine Kritik an der Konsumgesellschaft an, in der es oft nur um Materialismus und Status geht. Die „Jungen Römer“ wollen sich davon abgrenzen und ihr Leben nach ihren eigenen Werten gestalten.

Du bist Schauspielerin, Sängerin. Hättest Du Dir ein Projekt mit Falco vorstellen können und wenn ja, welches?

Puuuh, viele seiner Songs und Alben bieten eine breite Palette an Charakteren und Geschichten, die darstellerisch spannend sein können. Ein konkretes Projekt kann ich da jetzt gar nicht benennen. Aber wenn er mich gefragt hätte, hätte ich auf jeden Fall „JA“ gesagt!

Es ist ein großartiger variantenreicher 80thies Style, den Du zum Fotoshooting hier gewählt hast. Welche Schwerpunkte hast Du da gesetzt und was bedeutete Mode, Style in den 80er Jahren und was dieser Modestil heute?

Ich bin ja ein totaler 80er Fan! In den 1980er Jahren war Mode ja ein Ausdruck von Individualität und Rebellion. Es gab eine Vielzahl von Stilen, die von Punk über New Wave bis hin zu Glam Rock reichten. Also Schulterpolster, Leggins, knallige Farben, Locken – das liebe ich!

Und die Mode der 80er Jahre ist ja auch heute wieder im Kommen. Viele der ikonischen Trends aus dieser Zeit sind wieder modern und werden neu interpretiert. Ob übergroße Blazer, Leggings oder Neonfarben – die 80er sind zurück und machen mir persönlich einfach Spaß und gute Laune! Ist wie nen mentaler Kleiderschrank.

Was kannst Du als Künstlerin von Falco mitnehmen?

Falco ist ein Meister der stilistischen Vielfalt. Er kombinierte verschiedene Musikstile zu einem einzigartigen Sound. Seine Fähigkeit, musikalische Grenzen zu überschreiten und mit Genres zu experimentieren, kann als Inspiration für andere Künstler*innen dienen. Seine ironischen und witzigen Texte verliehen seiner Musik eine besondere Note und regten das Publikum zum Nachdenken an. Falco nutzte seine Stimme, um gesellschaftliche Themen anzusprechen und zu kritisieren, was dazu ermutigt, die eigene Stimme für Veränderungen zu nutzen. Seine Kunstfigur war faszinierend und kontrovers zugleich und zeigte, wie man die eigene Persönlichkeit und Identität künstlerisch zum Ausdruck bringen kann. Falcos Mut, neue Wege zu gehen und Risiken einzugehen, kann als Beispiel dienen, mutig zu sein, neue Ideen auszuprobieren und den eigenen Weg zu gehen. Seine Kreativität, Innovationsfreude und Fähigkeit, Menschen zu berühren, inspirieren mich sowohl als Mensch, als auch als Musikerin.

Wie war Dein Weg zum Schauspiel, zur Musik?

Meine Mutter war Tänzerin, mein Vater technischer Leiter am Theater. Ich bin also quasi in die Theaterwelt rein geboren worden. Schon als Kind waren es die besonderen Momente, wenn ich am Abend mal mit zu einer Vorstellung ins Metropol Theater Berlin (heute Admiralspalast) durfte und Theaterluft schnuppern konnte. Am Schönsten fand ich es, hinter der Bühne in den Kulissen herumzulaufen – alles war so groß, eine ganz andere Welt und es hat so gut moderig geduftet – und danach im Sessel in der Garderobe zwischen all dem Gewusel einzuschlafen. Das hat mich irgendwie total beruhigt. Ich muss sagen, dass ich das große Glück hatte, dass mich meine Mutter künstlerisch von klein auf gefördert und unterstützt hat. Das ist ja echt nicht selbstverständlich. Ich war schon früh im Tanzunterricht, habe im Chor gesunden, war in einer Musicalcompagnie, Theatergruppen, auf einem Musik Gymnasium, hatte später dann die ersten Bands… Und zum Glück wurde ich nicht in den klassischen Tanz gedrängt. Meine Mutter selbst, war ja auf der Berliner Ballettschule und wusste nur zu gut, wie schlimm es ist, wenn der Körper irgendwann abbaut und man als Tänzerin ab einem bestimmten Alter einfach von der Bildfläche verschwindet. Wie verbrauchte Ware. Und erst Recht, wenn man aus der DDR kam. Das ist sehr schmerzhaft. Ich weiß, dass sie bis zum Schluss noch oft vom Tanzen geträumt hat… Da war es fast eine Erleichterung, dass ich mich schon sehr früh eher für die Schauspielerei interessiert habe – also seit ich 9 Jahre alt war, war das dann eigentlich sonnenklar – dass ich Schauspielerin werden möchte und dass es da auch keinen anderen Weg für mich gibt. Und so ist es ja dann auch gekommen: Schauspielstudium an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München, Erstengagement am Salzburger Landestheater und dann auf ins Freelancer Leben mit allen Feinheiten, Verrücktheiten, Hindernissen, Überraschungen, neuen Begegnungen, Tücken, hellen und grauen Tagen…

Was sind Deine aktuellen Projektpläne?

Als Schauspielerin stehe ich noch bis März in der Produktion „“Mondmilch trinken, immer und jetzt / Dein Solarplexus ist mir egal“ (Gewinnerstück der Österreichischen Theaterallianz 2023 – Koproduktion der Bregenzer Festspiele mit dem klagenfurter ensemble und dem Theater KOSMOS Bregenz, in Kooperation mit der Österreichischen Theaterallianz) am Schauspielhaus Salzburg, Schauspielhaus Wien und im Theater am Lend auf der Bühne. Darauf freue ich mich schon sehr! Außerdem arbeite ich zur Zeit an meinem musikalischen Soloprojekt „CARUS“. Obwohl, so ganz solo ist es nicht, weil ich das Glück habe mit dem wunderbaren Musiker Bernhard Hammer und Produzenten Julian Hruza von Hruza Labels zusammenzuarbeiten. Im Februar sind die ersten Studioaufnahmen und ich bin schon sehr gespannt, wo die Reise hingeht…

Mit meinem Verein „Fiese Matenten Kollektiv“ bin ich gerade in der Projektplanung für eine dokumentarisch-performative Stückentwicklung, welche die tödliche, neurologische Krankheit ALS ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken soll und tiefgreifenden Missstände und Lücken im Gesundheits- und Wertesystem unserer Gesellschaft aufgreift. Ein Herzensprojekt, da meine Mutter 2021 den Kampf gegen diese furchtbare Krankheit verloren hat. Das Projekt liegt jetzt schon länger auf der Pipeline und wir hoffen sehr auf finanzielle Unterstützung, um es 2026 endlich zu realisieren um zum Leben erwecken zu können. Neben meiner künstlerischen Arbeit, gebe ich Workshops als Mentaltrainerin im Einzel- und Gruppensetting und habe eine „NÜCHTERN?“ Gruppe gegründet, in der ich den Konsum von Alkohol thematisiere – diese Arbeit ist für mich sehr erfüllend und ein toller Ausgleich – mal raus aus dieser Kunst-Theater Blase. Nebenher mache ich noch mein Zertifikat als Trauerbegleiterin am Hospiz in Salzburg.

Na und ansonsten hoffe ich auch noch auf ein paar weitere Engagements als Schauspielerin – da darf dieses Jahr gerne noch was dazu kommen 😉

Darf ich Dich abschließend zu einem Akrostichon bitten?

Jetzt

Empathisch

Abenteuerlustig

Neugierig

Natürlich

Yin & Yang

Station bei Falco/Jeanny _
Claudia Carus, Schauspielerin, Sängerin  _ Wien
Jeanny _ 40 Jahre _ 1985 _
Fotos _ Originalschauplatz _ Wien.

Vielen Dank, liebe Claudia, für Deine Zeit in Bild, Style und Interview bei Falco/Jeanny, viel Freude und Erfolg für alle Projekte 2025!

Claudia Carus und Walter Pobaschnig beim „Jeanny“ Fotoshooting am Original-Videoschauplatz „Jeanny“ 1985 _ Wien/Karlsplatz 1/25

Aktuelle Produktion mit Claudia Carus:

„MONDMILCH TRINKEN – immer und jetzt / dein Solarplexus ist mir egal“



Schauspielhaus Salzburg
14. & 15. Februar 2025



Schauspielhaus Wien
21. & 22. Februar 2025



Theater am Lend
28.02. & 01.03. 2025

https://www.claudia-carus.com/

Station bei Falco/Jeanny _

Claudia Carus, Schauspielerin, Sängerin  _ Wien

Jeanny _ 40 Jahre _ 1985

Falco, Sänger, Musiker * 19. Februar 1957 Wien † 6. Februar 1998 Dominikanische Republik

Fotos _ Originalschauplatz _ Wien

Walter Pobaschnig, alle Fotos&Interview 2_25

https://literaturoutdoors.com

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