Lieber Michael Wachelhofer, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
In der Früh mal auf, Frühstück, Kaffee, daneben Mails checken und im Generellen schauen, was es in der Welt so Neues gibt. Danach… kommt es darauf an. Ist ein Filmshoot am Plan, Sachen zusammenpacken, ab aufs Set … wenn nichts ansteht, findet sich zuhause immer irgendetwas, das zu tun ist. Ich versuche, einen halbwegs geregelten Tagesablauf einzuhalten und in etwa immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen. Gelingt aber leider nicht immer…

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Optimismus. Das Leben ist gut. Und das Leben geht weiter.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Ich traue mich mal behaupten, dass es in der Kunst-/Kulturbranche für alle „Gürtel enger schnallen“ heißen wird. Das liegt zum Teil an der generellen wirtschaftlichen Lage, zum anderen Teil wird die kommende Regierung wohl Fördermittel und Subventionen kürzen. Das bedeutet für jeden einzelnen, sein Bestes zu geben, zu proben, üben, wiederholen… es wird sich wohl die Spreu von Weizen trennen, wie man so schön sagt, und es werden am Ende wohl die übrigbleiben, die etwas in Ihrem Fach können und gut sind. Persönlich finde ich es aber durchaus auch positiv, dass nicht mehr jeder Müll gefördert werden wird. Bei manchen Dingen greift man sich dann doch schlichtweg am Kopf, und es ist am Ende Steuergeld, für das Menschen hart arbeiten müssen.
Was liest Du derzeit?
Die Biografie von Lol Tolhurst, Gründungsmitglied und jahrelang Schlagzeuger/ Keyboarder von „The Cure“. Extrem witzig geschrieben, aber es zeigt auch seine dunklen Seiten und seinen Weg, von ganz unten (Alkoholismus) wieder rauf zu kommen. Ich finde das extrem inspirierend.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Don’t wait for heroes, believe in yourself, you’ve got the power“. Das ist aus einem Song von Dennis DeYoung, Sänger von Styx. Für mich so eine Art Lebensmotto – es liegt immer an einem selbst, wo man im Leben steht und was man daraus macht.
Vielen Dank für das Interview, lieber Michael, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Schauspiel-, Musikprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen: Michael Wachelhofer, Schauspieler, Musiker
Zur Person/über mich: Michael Wachelhofer, geboren in Wien, lebt seit etwa 20 Jahren „vorübergehend“ im Bezirk Mödling. Absolvent der Technischen Hochschule, spielte aber daneben seit 1998 in der international recht erfolgreichen Band „Cornerstone“, die neben einer mehrwöchigen US-Tour auch Chart-Notierungen und Auftritte bei mehreren namhaften Festivals – vornehmlich in Großbritannien – hatte. Seit einigen Jahren im Film-/Schauspielgewerbe tätig, unter anderem bei „La Clemenza di Tito“ im Rahmen der Wiener Festwochen, „My Fair Lady“ (Seefestpiele Mörbisch) und in einer der größeren Rollen im Musical „Judas – ein Mensch“.
Foto: Reinhard Müller
5.2.2025_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.