„Kunst öffnet Räume“ Irene Tell, Schauspielerin _ Salzburg 9.1.2025

Liebe Irene Tell, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Im Moment ist der Morgen stark von der Arbeit am künstlerisch/tänzerischen Ausdruck bestimmt, da ich aktuell Teil der Tanzbühne des Salzburger Landestheaters bin. Ich arbeite an meiner inneren Haltung, schreite meine Grenzen ab, was traue ich mich von mir selbst auf der Bühne zu zeigen und was nicht? Was braucht es, das ich zeige, damit es die Geschichte trägt? Wie verbinde ich mich mit mir selbst und anderen?

Danach kommt entweder die anliegende Büroarbeit, Konzepte schreiben, Vorbereitungen von Projekten oder die musikalische Arbeit mit meinen Instrumenten, Gitarre und Tin Whistle.

Der spätere Tag gehört dann, wenn ich keine Probe habe, meinem Brotberuf, der Jugendarbeit.

Irene Tell
Schauspielerin, Tänzerin, Musikerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Nicht zu verzweifeln. Wir stehen als Menschheit vor multiplen Krisen, davor kann niemand mehr die Augen verschließen. Das macht einen immer wieder fassungslos. Aber wir sind auch kreativ, wir haben die wunderbare Fähigkeit, zu lieben und wir können zusammenarbeiten. Auch wenn es jetzt noch so ist, dass wir gefühlt alle in unserer isolierten Bubble schweben, in der wir uns mit dem Rest der Menschheit unverbunden fühlen, Bubbles können zerplatzen. Und dann öffnet sich der Blick, für das, was da ist.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?

Es wird wesentlich sein, auf unsere Fähigkeiten zu vertrauen und diese so konstruktiv und im Einklang mit den Ressourcen so gut wie möglich einzusetzen – auch und besonders im Kleinen.

Die Rolle, die der Kunst zukommt, ist es dabei, Verbindungen zu schaffen, Räume zu öffnen, Perspektiven aufzuzeigen, den Blick weg vom Alltag zu führen und selbst dabei ständig auf der Suche nach dem Wesentlichen zu sein.

Was liest Du derzeit?

This One Wild and Precious Life

The Path Back to Connection in a Fractured World

Von Sarah Wilson

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.

Antoine de Saint-Exupéry

Irene Tell
Schauspielerin, Tänzerin, Musikerin

Vielen Dank für das Interview, liebe Irene, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Tanz-, Schauspiel-, Musik-, Kunstprojekte und persönlich alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen: Irene Tell _ Schauspielerin, Tänzerin, Musikerin

Zur Person/über mich:  Irene Tell, Schauspielerin, Tänzerin, Musikerin, lebt in Salzburg. Als zweites von sechs Kindern in Kitzbühel in Tirol geboren und aufgewachsen. Lieblingsbeschäftigung in der Kindheit: den jüngeren Geschwistern Geschichten zu erzählen.

Studium der Pädagogik in Innsbruck und Salzburg Damals auch der Beginn von Theaterprojekten, wie das Mitspielen bei der English Drama Group Salzburg. Regelmäßig Kurse bei der Internationalen Sommerakademie für Theater in Graz zwischen 2019 und 2024 absolviert. Gestaltung und Durchführung von Theaterprojekten für Kinder seit 2008 bis laufend

Absolvierung eines Regietheaterlehrgangs, veranstaltet durch den Salzburger Amateurtheater-Verband 2024

Auftritt beim Uraufführungsfestival für Theater 2024 in der Abtenau/Salzburg mit dem Solostück: „Ich umarme das Abenteuer, das ich bin – eine irische Reise“

Masterclass in Tin Whistle bei Éimhear Flannery beim Belfast Tradfest 2024

Seit Oktober 2024 Mitglied der Tanzbühne des Salzburger Landestheaters.

Mehr über mich und meine Arbeit hier:

https://www.instagram.com/irene__tell/

https://www.facebook.com/profile.php?id=100010368066270

Fotos_  https://www.fotoartchristiana.at/

Walter Pobaschnig 8.1.2025

https://literaturoutdoors.com

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