„der Neugier, der Leichtigkeit und dem Spiel mehr Raum zu geben“ Marion Scholz, Clownin _ Wien 23.10.2024

Liebe Marion Scholz, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich probe derzeit als Clownfrau mit meinen KollegInnen für ein neues Kinderstück  – „Johnnybär, der furchtlose Affe“, ein Projekt von „Die Zuckererbsen“ , einer Initiative, die ihre Aufgabe darin sieht, Menschen im Allgemeinen, aber eben ganz gezielt auch Menschen, die der Diabetes begleitet, mit Kunst, Humor und Leichtigkeit zu unterstützen.

Marion Scholz, Clownin _
DIE ZUCKERERBSEN

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich bin überzeugt, dass es wichtig ist dem Gegenüber zuzuhören, ernsthaft interessiert zu sein und immer und immer wieder miteinander zu reden. Besonders in solchen Zeiten wo des öfteren gemeint wird es gäbe nur A oder B, Schwarz oder Weiss, Recht haben oder nicht Recht haben.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?

Wesentlich wird für mich auch hier sein, nicht aufzuhören aufeinander zuzugehen. Kunst sehe ich als Möglichkeit andere Sichtweisen zu entdecken. Als Clownfrau kann ich dazu beitragen der Neugier, der Leichtigkeit und dem Spiel mehr Raum zu geben.

Es ist wunderbar wenn Kunst berührt.

DIE ZUCKERERBSEN _ Marion Scholz in JOHNNYBÄR – DER FURCHTLOSE AFFE _ PREMIERE: 16.11.2024 (15.00 Uhr) _ THEATER OLÉ
1030 Wien, Barmherzigengasse 18

Was liest Du derzeit?

Kontrapunkt  von Anna Enquist

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Das Leben hat Millionen Grauschattierungen zu bieten zwischen Schwarz und Weiß.

Vielen Dank für das Interview, liebe Marion, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Clown-, Theaterprojekte und persönlich alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen: Marion Scholz, Clownin

Aktuelle Produktion von DIE ZUCKERERBSEN _ Marion Scholz:

Johnnybär – Der furchtlose Affe

Eine Clowngeschichte, konzipiert und überlegt für Menschen, die mit Diabetes leben

Für Menschen ab 4 Jahren / Dauer: ca. 45 Minuten

Mit (alternierend):
Christa DIETHÖR, Marion SCHOLZ, Gabriele SCHWARZ, Verena VONDRAK

Kostüme: Jutta VRANOVSKY

Nach der Vorstellung gibt es die Möglichkeit mit den ProtagonistInnen zu sprechen
und das Projekt „Zuckererbsen“ kennenzulernen.

Premiere 16.11.2024 _ 15.00

Weitere Vorstellungen:
20.11.2024 (10.00 Uhr) für Schulen und Kindergärten
12.1. & 16.2. & 16.3.2025 (15.00 Uhr)

1030 Wien, Barmherzigengasse 18
(Ecke Kaisergartengasse)
E-Mail: info@theater-ole.at ; Tel.: +43 699 1881 1771
http://www.theater-ole.at
Eintritt: € 7.- (Kinder) € 10.- (Begleitperson)

Weitere Infos:

DIE ZUCKERERBSEN

www.diezuckererbsen.at

Am 16.11.2024 um 15 Uhr findet im Theater Olé (www.theater-ole.at) die Premiere des Stückes „Johnnybär – der furchtlose Affe“ statt; ein Clownstück für Menschen ab vier Jahren, gerade auch für solche, die mit der chronischen Krankheit DIABETES leben.

Das Stück bildet den Auftakt zu dem Projekt DIE ZUCKERERBSEN – eine Initiative, die ihre Aufgabe darin sieht, Menschen im Allgemeinen, aber eben ganz gezielt auch Menschen, besonders junge Menschen, die der Diabetes begleitet, mit Kunst, Humor und Leichtigkeit zu unterstützen.

Der gemeinnützige Verein DIE ZUCKERERBSEN setzt sich aus ClownInnen zusammen, die bereits jahrelang als Krankenhaus – bzw. BühnenclownInnen gearbeitet haben und teilweise selbst mit Diabetes leben. Sie bringen ein hohes Maß an Lebenserfahrung, Empathie und Sensibilität mit!

Ziel des Vereines ist einerseits, Familien und deren Kinder als UnterstützerInnen, als humorvolle BegleiterInnen und „Zuckererbsenmaskottchen“ in diesen herausfordernden Lebensumständen zu betreuen. Andererseits können DIE ZUCKERERBSEN auch von Institutionen gebucht werden, um mit theatralischen und clownesken Mitteln bei der Aufklärung rund um das Thema DIABETES mitzuwirken.

DIABETES TYP 1 ist eine Autoimmunerkrankung und gehört zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen im Kindesalter. Bei diesem DIABETES-Typ greift das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse an und zerstört sie.

DIABETES TYP 2 ist eine Erkrankung des Stoffwechsels. Sie führt dazu, dass der Blutzucker dauerhaft zu hoch ist; da der Zucker im Blut von den Körperzellen nicht mehr richtig aufgenommen und verarbeitet werden kann.

Der DIABETES eines Kindes ist eine umfassende Herausforderung für die ganze betroffene Familie. Der Alltag muss neu organisiert werden und alle müssen den DIABETES als ständigen Begleiter akzeptieren lernen.

Die Initiatorin des Projektes, Verena Vondrak, bringt eine 30 jährige Berufserfahrung als CliniClownin mit. Sie hat jahrelang onkologische PatientInnen im St. Anna Kinderspital betreut und ist auch

Co-Direktorin des Clowntheaters Olé. Vor einigen Jahren ist dann der DIABETES in ihr Leben getreten und hat vieles durcheinandergewirbelt: eine ständige Auseinandersetzung mit den eigenen Zuckerwerten, ohne Pause. Aber wie bereits ihre „Zuckerschwester“ Christa Diethör immer wieder betont: „ALLES IST MÖGLICH“. Und genau das ist denn auch der Leitgedanke dieses Projektes. ALLES IST MÖGLICH.

Das Projekt DIE ZUCKERERBSEN hebt ab November 2024 ab und hat viel Buntheit, Leichtigkeit, Spaß und Clownerie im Gepäck!

  • Christa Diethör  (Lilli)

Seit über 40 Jahren begleitet mich Diabetes mit allen Höhen und Tiefen, die so ein Leben mit sich bringt. Mein Lebensmotto war immer „Alles ist möglich“!

Man kann sich seine Wünsche und Träume erfüllen, es ist vielleicht manchmal schwieriger, anstrengender und aufwendiger, aber trotzdem ist es machbar.

Ich bin seit 1982 im Pflegeberuf tätig und beschäftige mich seit ca. 6 Jahren mit Clownerie, die mir sowohl in der Arbeit, wie auch im Alltag ein sehr wertvoller Begleiter geworden ist.

Ich versuche das Schöne, die Freude und das Humorvolle zu leben und dies mit Anderen – vor allem auch Betroffenen – zu teilen!

  • Gabriele Schwarz (Pipetta)

Geboren in Wien mit einer Vorliebe fürs Wandern und Tanzen. Übersetzerin und Sprachlehrerin gewesen. Erst spät – aber noch rechtzeitig – die Clownerie entdeckt. 25 Jahre als CliniClownin für Kinder und Erwachsene in Spitälern und Pflegeheimen im Einsatz.

  • Verena Vondrak (Kiki)

Eigentlich wollt ich Prinzessin werden.

Schön, verwegen und unwiderstehlich…

Dann hab ich kein passendes Krönchen und keinen passenden Prinzen gefunden.
So bin ich halt Clownfrau geworden. Auch nicht schlecht.

Hab das passende Näschen und den passenden Frosch gefunden und lass mich ganz schön vom Lachen treiben. Das ist schön, verwegen und unwiderruflich!
Ich bin ausgebildete Grundschullehrerin und Puppenspieltherapeutin (nach Käthy Wüthrich).

Ich studierte an der Theaterschule J. Lecoq in Paris und an der Puppentheaterschule in Prag, arbeitete 30 Jahre als Cliniclown  (viele Jahre an der Kinderonkologie des St. Anna Kinderspitals Wien) und war  künstlerische Leitein der Cliniclowns, Workshopleiterin, Mitbegründerin des erstbesten Clowntheaters Wien – Theater Olé (www.theater-ole.at),

Mutter zweier Kinder und verheiratet mit Hubertus Zorell (www.zorellvondrak.at)

  • Marion Scholz (Zilly)

Geboren und gewachsen in Wien, ab 1963 /Schule
Medizinstudium, relativ lang und doch nicht fertig
Akademie für Sozialarbeit, kurz und bündig mit Diplom
In der Sozialarbeit vor allem tätig in den Bereichen: Beratung und Begleitung von Langzeitarbeitslosen/ Einzelarbeit mit Jugendlichen/Mobile Jugendarbeit und Streetwork

Liebe zum Clown seit schon immer, erste kleine Schritte in den späten 90er Jahren
wieder aufgeflammt 2008,seither regelmäßige WS und Kurse.
Absolventin des ClownLeergang Wien, durchgeführt von Verena Vondrak und Hubertus Zorell. Teilnahme an verschiedenen Formaten und Produktionen des Theater Olé www.theater-ole.at (erstbestes Clowntheater in Wien)

Teil des Direktoriums des Theater Olé, 

Interesse an Medizin, sowohl an der Schul- als auch der Alternativmedzin immer geblieben

Liebe für Tanz und Musik, Leidenschaft fürs Menschliche.
Lieblingsfarbe wechselt kaum – bedenklich?

  • Jutta Vranovsky (Kostüme)

Physikerin, Dekorateurin, Cake-Pops Kreateurin, Kostümentwicklerin z.B. für „Agathes Wunderkoffer/Musikverein u.a

Ich liebe es, mit Stoffen zu arbeiten. Deshalb kümmere ich mich darum, dass die „Zuckererbsen“ auch optisch fein in Szene gesetzt sind. So eine schöne Aufgabe!

Fotos: Agnes Zorell

Walter Pobaschnig _ 21.10.2024

https://literaturoutdoors.com

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