Liebe Lea Catrina, wie sieht jetzt dein Tagesablauf aus?
An einem Schreibtag stehe ich früh auf, trinke als erstes eine Tasse Kaffee und setze mich direkt an den Laptop. Dort bleibe ich, bis ich hungrig bin, mache eine kurze Mittagspause, dann schreibe ich weiter. Erst, wenn der Schreibtag beendet ist, so gegen 17:00 Uhr, gönne ich mir eine Dusche, ziehe etwas „Richtiges“ an und verbringe den Abend mit meinem Mann und meinem Sohn.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Das, was immer wichtig ist: Empathie.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Für mich persönlich bietet Kunst sehr viel Trost, sie bietet die Chance, etwas zu verstehen, neue Perspektiven einzunehmen, etwas zu verarbeiten, Dialoge zu starten, etwas zu fühlen oder eben nicht zu fühlen, und stattdessen anderweitig auszudrücken. Und aus Trost entsteht Hoffnung.
Was liest Du derzeit?
Ich lese aktuell «Hot Milk» von Deborah Levy.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
«Was dich zum Aussenseiter macht, macht dich zum Schriftsteller.»
Von wem das ist, weiss ich nicht mehr, aber es motiviert mich jeden Tag weiter zu schreiben.
Vielen Dank für das Interview, liebe Lea, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen: Lea Catrina, Schriftstellerin
Zur Person: Lea Catrina ist eine Schweizer Schriftstellerin und Lyrikerin. Sie ist die Autorin der Romane «MY BOY» und «Die Schnelligkeit der Dämmerung» sowie von «ÖPADIA – a Novella us Graubünda» (Arisverlag). «MY BOY» wird 2024 zudem als Taschenbuch und Hörbuch im Diogenes Verlag erscheinen.
Weitere ihrer Texte wurden in der Annabelle, Terra Grischuna, im Literaturblatt und im onepage Magazin publiziert.
2023 wurde ihr aktuelles Romanprojekt «WALDBAD» mit einem literarischen Werkbeitrag des Kantons Graubünden ausgezeichnet. Das Buch wird im Herbst 2024 veröffentlicht.
Catrina lebt aktuell wieder in Flims, Graubünden, wo sie geboren und aufgewachsen ist.
Foto_privat
Walter Pobaschnig _ 6.8.2024