Liebe Siegi Kleindienst, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Einige Stunden am Tag widme ich mich meiner Kunst, derzeit div. Arbeiten und organisatorische Vorbereitungen auf meine Ausstellungsbeteiligungen im Sommer/Herbst. Daneben gibt’s laufend immer wieder Arbeiten für den Kunst und Museumsverein Eibiswald wo ich mich engagiere. Vorrangig organisiere ich die laufenden Ausstellungen in der Galerie im Lerchhaus.
Dazwischen die üblichen – manchmal doch lästigen, aber notwendigen Arbeiten im Haushalt/Garten, etc.
Die Abende verbringe ich meist mit Lesen oder ich besuche verschiedene Kulturveranstaltungen (Ausstellungen, Theater, Konzerte), und dann gibt es auch noch div. Vereinsbesprechungen.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Solidarität, das Gemeinsame in den Vordergrund stellen.
Wachsam sein auf die uns bevorstehenden großen Herausforderungen. Mich macht es Angst, wenn ich an die derzeitige Weltlage denke (Kriege, der Raubbau an der Natur, Entsolidarisierung, Nationalismus, Ungerechtigkeit, etc.).

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Kunst und Kultur sind enorm wichtig für eine Gesellschaft, vielen ist das leider erst bewusst geworden als der Lockdown alles zum Erliegen brachte.
Für mich ist die Kunst das Brot für die Seele.

Was liest Du derzeit?
Stefan Zweig „Die Welt von Gestern“
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Doch bleib nicht liegen, denn sonst gräbt sich etwas fest in deinem Hirn, was dir irgendwann den Mut zum Atmen nimmt. Und auf einmal prägt dir einer dieses Zeichen auf die Stirn, dass die Wege die du gehen willst, bestimmt.
(Konstantin Wecker )
Vielen Dank für das Interview, liebe Siegi, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich alles Gute!
Gerne
5 Fragen an Künstler*innen: Siegi Kleindienst, Künstlerin
Zur Person: 1962 geboren in Eibiswald
1982 Übersiedelung nach Graz
1985 Abschluss der Sozialakademie, Graz
1986 Besuch der Sommerschule für Artistik und Straßentheater
1991 Beschäftigung mit der Bildenden Kunst, div. Ausbildungen im Bereich Malerei
2001 wohnhaft in die Südweststeiermark
2013 Mitglied des Vereins für Bildende Kunst „Atelier Ying Yang“ Galerie Centrum, Graz
2019 Mitbegründerin des KünstlerInnenkollektivs
„starke frauen“ https://starkefrauen.jimdosite.com/
2019 Kulturarbeiterin
Die Künstlerin arbeitet mit vielen unterschiedlichen Techniken und Materialien – hier steht das Experimentieren im Vordergrund. In ihren künstlerischen Arbeiten kommen vor allem die Rosttechnik und viele Mischtechniken zur Anwendung.
Seit 2013 hat auch die Fotografie, Installationen sowie skulpturale Arbeiten einen fixen Platz in der künstlerischen Ausdrucksweise. Die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen sind ihr in ihrer Kunst ebenso wichtig, wie das Experimentelle oder Projekte im Bereich Kunst im öffentlichen Raum. In vielen Motiven der Künstlerin geht es um „memento mori“ Botschaften, den Zyklus des Werdens, des Seines, des Vergänglichen, des Spurenhinterlassens. Dies sind immer wiederkehrende Themen neben der Ausdrucksform des abstrakten Expressionismus.
https://www.siegi-kleindienst.com/news/
Fotos_privat.
Walter Pobaschnig _ 22.7.2024