Lieber Michael Schwarzenbacher, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Nach dem obligatorischen Kaffee am Morgen, relativ unregelmäßig. Durch mein Studium läuft jeder Tag etwas anders ab. Mal habe ich Vorlesungen, mal unterrichte ich, oder habe den ganzen Tag, um ihn mir frei einzuteilen. Natürlich kommt aber das Üben meines Instrumentes nicht zu kurz und ist fixer Bestandteil eines jeden Tages. Vor allem als Akkordeonist finde ich es wichtig auch regelmäßig ausgleichenden Sport zu betreiben, um das Gewicht des Akkordeons besser handhaben zu können.
Mein durchschnittlicher Tag ist also ein Mix aus Uni, Üben, Sport und Zeit mit Freunden.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Empathie, Menschlichkeit und der Wille zur Positivität.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Musik, der Kunst an sich zu?
Jeder Wandel birgt auch Potenzial für Neues.
Die Wichtigkeit der Musik und der Kunst im Allgemeinen kommt dabei eine wesentliche Rolle zu. Durch Musik kann ausgedrückt werden, was mit Worten oft unmöglich ist. Sie berührt uns im tiefsten Inneren und steuert dabei Ebenen an, die sonst zwischenmenschlich unerreichbar sind. Genau das bietet eine großartige Chance, um Botschaften zu senden, zum Nachdenken anzuregen, oder einfach auch mal dem Alltag zu entfliehen.
Ich bin davon überzeugt, dass Menschen, welche regelmäßig Kultur konsumieren ein erfüllteres Leben haben und das gesellschaftliche Leben positiv beeinflussen.

Was liest Du derzeit?
Momentan bin ich sehr vernarrt in Sachbücher jeglicher Art. Zur Zeit sind es „Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation“ von Marshall B. Rosenberg und „Breath“ von James Nestor. Ein Buch über die Wichtigkeit der Atmung, die uns das gesamte Leben begleitet.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Music can change the world because it can change people.“ – Bono

Vielen Dank für das Interview, lieber Michael, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Musikprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Michael Schwarzenbacher, Akkordeonist
Zur Person_ Michael Schwarzenbacher ist ein junger aufstrebender Akkordeonist aus Österreich. Das Akkordeon passt bei ihm keinesfalls in eine Schublade, sondern zeichnet sich vielmehr durch seine Vielfältigkeit aus. So vereint er diverse Musikstile in seinem Schaffen und ist stets auf der Suche nach Neuem.
Seit Herbst 2023 studiert Michael Schwarzenbacher an der Folkwang Universität der Künste
in Essen, wo er bereits im Studienjahr 2021/22 einen Auslandsaufenthalt bei der
international renommierten Akkordeonistin Mie Miki absolvierte. Im Jahr 2023 schloss er
sowohl sein Instrumental- als auch sein Instrumentalpädagogikstudium an der Universität
für Musik und darstellende Kunst Graz bei Univ. Prof. MuM Janne Rättyä mit
ausgezeichnetem Erfolg ab.
Seinen ersten intensiven Kontakt zur Musik hatte der 1999 geborene Künstler jedoch schon im Alter von 10 Jahren. Als Wiener Sängerknabe bereiste er zahlreiche bekannte Konzertstätten, darunter die Carnegie Hall in New York und die Suntory Hall in Tokio. Mit 14 Jahren erkannte Michael, dass die Musik, aber vor allem das Akkordeon, weiterhin einen zentralen Platz in seinem Leben einnehmen soll. Er begann mit dem Vorstudium am Kärntner Landeskonservatorium im Fach Akkordeon bei Prof. Mag. Roman Pechmann und besuchte das Musikgymnasium Klagenfurt-Viktring.
Sein künstlerisches Schaffen prägen unter anderem die Meisterkurse bei Richard Galliano,
Teodoro Anzellotti, Veli Kujala, Andreas Borregaard, Vincent Lhermet und Klaus Paier. Er ist
mehrfacher Preisträger von nationalen, als auch internationalen Wettbewerben. Darüber
hinaus spielte er unter anderem bereits als Solist mit diversen Orchestern und trat im
Wiener Musikverein, sowie im Wiener Konzerthaus auf.
Michael Schwarzenbacher gastierte mit seinem Soloprogramm beispielsweise beim Kultursommer Wien und den Brandenburgischen Sommerkonzerten. Michael erhielt im Jahr 2023 den Bruno-Gironcoli-Förderpreis der Stadt Villach, sowie den Kulturförderungspreis für Musik des Landes Kärnten für seine bisherige künstlerische Tätigkeit
Fotos_ 1 Hannah Friedl; 2,3 Florian Fradler.
Walter Pobaschnig _ 6.5.2024