Station bei Franz Kafka _ „unheimlich, faszinierend und einzigartig zugleich“ Lola Lindenbaum, Künstlerin _ Wien 13.4.2024

Bild: Lola Lindenbaum (folgende)
Station bei Franz Kafka _
Lola Lindenbaum, Künstlerin_Wien _
performing Franz Kafka „Die Verwandlung“ Erzählung, 1912.

100.Todesjahr Franz Kafka * 3.Juli 1883 Prag
+ 3.Juni 1924 Kierling/Klosterneuburg (AUT) _ Schriftsteller

Kafka war wiederholt in Wien zu Gast.
Station bei Franz Kafka _
Lola Lindenbaum, Künstlerin_Wien _
performing Franz Kafka „Die Verwandlung“ Erzählung, 1912.

100.Todesjahr Franz Kafka * 3.Juli 1883 Prag
+ 3.Juni 1924 Kierling/Klosterneuburg (AUT) _ Schriftsteller

Kafka war wiederholt in Wien zu Gast.
Franz Kafka, Schriftsteller _
100.Todesjahr Franz Kafka * 3.Juli 1883 Prag+ 3.Juni 1924 Kierling/Klosterneuburg (AUT) _ Schriftsteller

Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Fotografie und Theater/Performance.

Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.

Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person am biographischen bzw. werksgeschichtlichen Bezugsorten beizutragen.

Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.

Liebe Lola Lindenbaum, welche Zugänge gibt es von Dir zu Franz Kafka?

Kafka ist für mich nicht per se durch sein literarisches Werk täglich präsent, sondern durch die Art wie er Situationen trefflich beobachtet und in Worte gegossen hat und sich somit der Terminus „kafkaesk“ gebildet hat, der kaum anders zu beschreiben ist.

Kafkaeskes en masse.

Was macht für Dich den Schriftsteller Kafka aus?

Eben die Art und Weise seiner Erzählform, die Situationen und Begebenheiten, die er beschreibt.

Er löst das Gefühl aus, den Leser besser zu kennen als dieser sich selbst. Das ist unheimlich, faszinierend und einzigartig zugleich.

Wann bist Du erstmals mit den Texten Kafkas in Berührung gekommen und welche Aussagen gibt es da für Dich?

In meiner Gymnasialzeit über den „Hungerkünstler“. Ich konnte damals noch nicht so viel mit Kafka anfangen, war total auf Hesse versessen.

Wie siehst Du seine Beziehung zu Wien?

Er wurde ja nur 41 Jahre alt und war in den Jahren 1913, 1920 und 1924 in Wien. Er hatte auch eine Geliebte in Wien, die Romanze hielt nur einige Tage, es gibt Literatur dazu.

Wie verstehst Du die Erzählung „Die Verwandlung“? Welche Aussagen zu Mensch, Familie, Beruf, Welt gibt es da?

Nun, für mich geht es um ein Familien- also Beziehungskonstrukt. Die Verwandlung des Protagonisten in einen Käfer verstört die Familie so sehr, dass sie ihn zuletzt grausam wegsperrt.

Gerade in Familien ist Veränderung oder Wachstum einzelner Mitglieder so verstörend und irritierend- weil man sich vermeintlich so gut kennt. Dann kommt man drauf, dass dies nicht der Fall ist und einem das transformierte Familienmitglied fremd ist und das befremdet einen, weil man sich dadurch selbst auch nicht mehr so gut zu kennen scheint, wie vermutet.

Was ist Dir als Künstlerin in Deinen Projekten wichtig?

Ein Bruch, eine Auflösung des Vermutbaren und eben auch Transformation – auch von Materialen, die ursprünglich eine andere Nutzung hatten. Wie nahezu jeder Maler versuche ich das Erlebte, Gesehene und Erspürte aus Ausschnitt der Welt, meiner Welt, auf die Leinwand zu übertragen, ein Gefühl oder Situation für mich manifest zu machen.

Wie bist Du zur Kunst gekommen?

In meiner Gymnasialszeit. Ich habe eine sehr profunde Ausbildung bei Prof. Laurenz Hudetz erfahren, er war ehemaliger Böckl- Schüler und hat mich sehr gefördert.

Wie ist das Setting Deines künstlerischen Arbeitens? Wann, wie, wo arbeitest Du?

Am liebsten im Freien in meinem Atelier am Land oder in meinem Atelier in der Leopoldstadt. Inspirationen fallen mir aber 24/7 zu.

Was inspiriert Dich?

Es gibt eigentlich kaum etwas, was mich nicht inspiriert. Wörter, Situationen, Menschen, Fotos, Stimmungen.

Ist Kafka als Schriftsteller ein künstlerisches Vorbild?

Nicht unmittelbar, aber Inspirationsquelle. Kafkaeskes wird verarbeitet oder ist das Resultat.

Was sind Deine nächsten Projektpläne?

Eine große Solo-Show im Mai in der ÖAG (österreichisch-amerikanischen Gesellschaft) in Wien sowie eine Ausstellung bei Lobmeyr.

Darf ich Dich abschließend zu einem „Verwandlung“ Akrostichon bitten?

Versuch

Eingebung

Rough

Wild

Anmutung

Neon

Düster

Licht

Ultramarinblau

Nächtliches

Genuss

Station bei Franz Kafka _
Lola Lindenbaum, Künstlerin_Wien _
performing Franz Kafka „Die Verwandlung“ Erzählung, 1912.

100.Todesjahr Franz Kafka * 3.Juli 1883 Prag
+ 3.Juni 1924 Kierling/Klosterneuburg (AUT) _ Schriftsteller

Kafka war wiederholt in Wien zu Gast.

Station bei Franz Kafka_

Lola Lindenbaum, Künstlerin _Wien

https://www.lolalindenbaum.com/de/

Performing – „Die Verwandlung“, Franz Kafka. Erzählung, 1912.

100.Todesjahr Franz Kafka * 3.Juli 1883 Prag+ 3.Juni 1924 Kierling/Klosterneuburg (AUT).

Fotos: Ungargasse/Wien _ MERCURE GRAND HOTEL
BIEDERMEIER WIEN_ Wien.

Franz Kafka war wiederholt in Wien zu Gast.

Lola Lindenbaum, Künstlerin _ Wien

Performing & alle Bilder _ Lola Lindenbaum.

Alle Fotos&Interview _ Walter Pobaschnig 4/24

https://literaturoutdoors.com

Hinterlasse einen Kommentar