„Ich denke, die Kunst wird notwendiger denn je sein“ David Lapuch, Regisseur _ Graz 15.3.2024

Lieber David Lapuch, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ganz schön unspektakulär zurzeit. Aufstehen, meinen Kater füttern. Heißes Wasser mit Zitrone, dann gehts ab an den Computer und arbeiten. Abends ein Spaziergang, um frische Luft zu schnappen.

David Lapuch – österreichischer Filmregisseur und Drehbuchautor

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

In Anbetracht dieser Zeiten wo es gerade eher wenig zu lachen gibt, sollte man einen kühlen Kopf bewahren aber dennoch mit offenem Blick durch die Welt gehen. Man sollte sich die nötige Zeit für sich selbst und seine Liebsten nehmen und nicht davor scheuen ins Gespräch zu kommen, vor allem auch dann, wenn einem die Meinung des Gegenübers nicht zusagt. 

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Film, der Kunst an sich zu?

Ich denke, die Kunst wird notwendiger denn je sein. Da diese gerade in den jetzigen Zeiten ein notwendiges Ventil für die Menschen darstellt, egal in welcher Form. Die Kunst muss jedenfalls frei, unangepasst und kritisch sein, dasselbe gilt natürlich für den Film.

Was liest Du derzeit?

Ich wurde in einen Filmbeirat bestellt und lese seit Wochen ein Projekt nach dem anderen. Da bleibt gerade keine Zeit für irgendetwas anderes.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Dies ist die Geschichte von einem Mann, der aus dem 50. Stock von ’nem Hochhaus fällt. Während er fällt, wiederholt er, um sich zu beruhigen, immer wieder: ‚Bis hierher lief’s noch ganz gut, bis hierher lief’s noch ganz gut, bis hierher lief’s noch ganz gut…“.

Zitat aus dem Film „La Haine“ aus dem Jahr 1995 von Mathieu Kassovitz

Vielen Dank für das Interview, lieber David, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Filmprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

David Lapuch _ Filmregisseur und Drehbuchautor

Zur Person: Sein erstes Projekt verwirklichte David Lapuch (*1987) mit 17 Jahren. Im Jahr 2014 feierte sein Debüt-Spielfilm „Adam“ mit Pia Hierzegger, Wolfram Berger, Reinhard Novak in den österreichischen Kinos Premiere.

Nach einer Vielzahl an Festival-Teilnahmen gewann er im Jahr 2023 den Diagonale-Preis[ für den besten Kurzspielfilm für seinen Film „Cornetto im Gras“.

https://de.wikipedia.org/wiki/David_Lapuch 3/24

Foto_Alexander Haider

Walter Pobaschnig _ 7.3.2024

https://literaturoutdoors.com

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