Liebe Annegret Soltau, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Wenn ich keine weiteren Termine habe, gehe ich meist jeden Tag ins Atelier. Der Wohnbereich und mein Atelier liegen nah beieinander, Privates und Kunst befruchten sich gegenseitig, nach dem Slogan der 70iger Jahre: Das Private ist politisch! Vormittags beantworte ich Anfragen, die ich meist am PC erledige, Ausstellungsplanungen usw. Am Nachmittag komme ich dann, wenn alles gut läuft, zum eigentlichen Arbeiten, also meine Bilder zu kreieren.

Bildende Künstlerin _
vor ihren Bildern Mit mir SELBST 1975#2022, Santiago de Chile 2022
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Der Zusammenhalt, auch wenn die Meinungen kontrovers sind, es zu schaffen im Dialog zu bleiben.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Die Kunst war schon immer ein Spiegel der Gesellschaft, ob in den politischen 60iger Jahren, als ich noch in Hamburg an der Kunstakademie studierte oder danach die 70iger Jahre, in denen Frauen sich feministisch engagierten. Auch als Künstler/in stehe ich nicht Aussen vor, sondern mittendrin.

Was liest Du derzeit?
Den Roman „Ein wenig Leben“ von Hanya Yanagihara.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
MEIN ZENTRALES ANLIEGEN IST, KÖRPERLICHE PROZESSE IN MEINE BILDER MITEINZUBEZIEHEN, UM KÖRPER UND GEIST ALS GLEICHWERTIG ZU VERBINDEN

Bildende Künstlerin _ im Atelier _
Foto Theo Jansen
Vielen Dank für das Interview, liebe Annegret, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Annegret Soltau, Bildende Künstlerin
Zur Person _ Annegret Soltau, Bildende Künstlerin
1946 geboren in Lüneburg
1967-72 Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg und Wien
https://www.annegret-soltau.de/
Fotos_ Annegret Soltau
Walter Pobaschnig _ 28.2.2024