Lieber Goerdt Abel, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Morgens nach dem Frühstück gibt es eine Stunde Aerobics und Strecken, danach wird der „Kleinkram“ also Tagesthemen erledigt, um dann möglichst viel Zeit für kreative Themen zu haben.
Die Abende werden mit Theater, Musik, (im wesentlichen Klassik) und Freunden verbracht.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Wir werden die Klimakrise und weitere gesellschaftliche Herausforderungen nicht ohne wesentliche Verhaltensänderungen korrigieren können.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Wir müssen den Erziehungs- und Bildungsreichtum, den wir geschaffen haben, anfangen vollständig zu nutzen und das Hinterherlaufen nach materiellem Zuwachs (Wachstums des Bruttosozialproduktes) zu Lasten der Natur beenden. Dazu gehört auch die Umverteilung des vorhandenen materiellen Wohlstandes. Es ist unsinnig, dass ein 1% Anteil der Weltbevölkerung über den Großteil der Vermögen verfügt. Das wird sichtbar in der Wirtschaft und bei den Spitzenverdiensten im professionellen Sport und leider auch in der Kunst.
Was liest Du derzeit?
„Wittgensteins Vienna“ by Allan Janik & Stephen Toulmin und Blaise Pascal: „Gedanken über Gott und den Menschen“
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Aus jedem Tag einen SCHOENEN machen“

Vielen Dank für das Interview, lieber Goerdt, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Goerdt Abel, Schriftsteller
Zur Person_ Goerdt Abel wurde am 18.7.1944 in Unterfranken geboren. Er besuchte die Technische Hochschule und die Hochschule für Welthandel in Wien, die er mit dem Diplom-Kaufmann und dem Doktorat der Handelswissenschaften abschloss. Nach einer dreijähren Tätigkeit bei dem Maschinen-und Stahlkonzern Mannesmann übernahm er 1973 die Geschäftsführung des Familienunternehmens „Abel“. Er entwickelte das Unternehmen zu einer weltweit tätigen Spezialpumpenfirma mit Niederlassungen in GB, Spanien, den USA und mit Vertretungen in den meisten industrialisierten Ländern. Nach dem Verkauf der Firma im Jahre 2001 baute er zusammen mit seinem Sohn Godard die Softwarefirma „Big Machines“ auf. Deren Nachfolgegesellschaften werden heute von diesem erfolgreich weiterführt.
Goerdt Abel lebt heute wieder in Wien und widmet sich seinen sportlichen, kulturellen und familiären Interessen. Er hat ein autobiographisches Buch mit dem Titel: „Steinach und die Wahrheiten“ geschrieben, das als Fallbeispiel die Thematik der wirtschaftlichen Wiedervereinigung Deutschlands aufarbeitet.
Wien, März 2024
Foto_ privat
Walter Pobaschnig _ 26.2.2024