Liebe Anita Zieher, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Jeder Tag sieht bei mir anders aus. Manchmal sitze ich den ganzen Tag am Computer, um an neuen Stücken zu schreiben, Gastspiele zu vereinbaren oder zu organisieren. Oder ich probe mit einer Regisseurin. Oder ich habe einen Auftritt und bereite mich darauf vor. Was fix ist: Frühstücken – denn ohne Frühstück geht gar nichts!

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Sich nicht anstecken lassen von Aufregungskultur, Ohnmachtslethargie und Pessimismus. Sich nicht davon abhalten lassen, Träume und Ideale zu verfolgen. Das Lachen nicht vergessen! Das Schöne nicht aus den Augen verlieren! Wählen gehen!
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Theater kann echte Menschen an einem echten Ort zusammenbringen. Es lässt Menschen staunen, fühlen, Neues entdecken. Es reißt sie raus aus dem gewohnten Alltag und Denken. Von daher kann es andere Impulse setzen als das Konsumieren von Social Media Postings. Was wir brauchen sind echte Begegnungen und Erlebnisse.
Was liest Du derzeit?
„Antifragilität“ von Nassim Taleb. Das Buch geht der Frage nach, wie wir in unsicheren Zeiten mit unvorhergesehenen Ereignissen besser umgehen können.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Ein Zitat von Marie Curie: „Oberstes Prinzip: sich nicht unterkriegen lassen, nicht von den Menschen und nicht von den Ereignissen.“
Vielen Dank für das Interview, liebe Anita, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Schauspielprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Anita Zieher, Schauspielerin
Foto_ Reinhard Werner
Aktuelles Projekt _ „Curie_Meitner_Lamarr_UNTEILBAR“ / Portraittheater
Seit 10 Jahren geht diese Theaterproduktion des Portraittheater um Welt,
war schon auf Auslandsgastspielen in den USA, in Australien, Spanien,
Schweden, Rumänien und vielen anderen Ländern zu sehen. Portraittheater
war damit beispielsweise auch am CERN in Genf, am Österreichischen
Kulturforum New York, an der Königlichen Schwedischen Akademie in
Stockholm und ebenso in Kiew, Teheran und Tunis zu Gast.
Anlässlich des 10-Jahres –Jubiläums gibt es die Produktion jetzt auch
wieder in Österreich und Deutschland zu sehen:
„Curie_Meitner_Lamarr_UNTEILBAR“
Eine Koproduktion von portraittheater und Theater Drachengasse Wien
Schauspiel: Anita Zieher
Regie: Sandra Schüddekopf
Drei herausragende Pionierinnen stehen exemplarisch für die
Errungenschaften von Frauen im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich:
• Die aus Polen stammende zweifache Nobelpreisträgerin und Entdeckerin der
Radioaktivität Marie Curie (1867 – 1934),
• die Wiener Atomphysikerin Lise Meitner (1878 – 1968)
• und die aus Wien stammende Hollywood-Schauspielerin Hedy Lamarr (1914 –
2000) mit der Entwicklung des Frequenzsprungverfahrens.
portraittheater widmet sich in diesem Theaterstück den Lebensgeschichten
der drei Frauen ebenso wie ihrer Faszination für Naturwissenschaften und
Technik. Die Schauspielerin Anita Zieher schlüpft in der Regie von Sandra
Schüddekopf in alle drei Rollen und erweckt die Frauen auf der Bühne zum
Leben. Videoeinspielungen mit drei Mädchen stellen einen Bezug zur
Gegenwart von Frauen in Wissenschaft und Technik her.
Termine:
• 4., 5., 9.,11. März 2024 (20.00 Uhr)
und Schulvorstellung 5.3. (Ausverkauft)
THEATER DRACHENGASSE / BAR&CO
1010 Wien; Fleischmarkt 22/Eingang Drachengasse 2
• 8. März 2024 (19.00 Uhr) das Hufnagl
1210 Wien; Gerasdorfer Straße 61; www.das-hufnagl.at
• 15. März 2024 (19.00) K9 Kulturzentrum
D-78462 Konstanz; Hieronymusgasse 3; www.k9-kulturzentrum.de
• 24. April 2024 (19.30 Uhr) KULTUR HOF
4020 Linz, Ludlgasse 16; https://kultur-hof.at
Walter Pobaschnig _ 22.2.2024