„Ich stehe um 6Uhr auf, meditiere 1h, mache mir Tee, mache Sport“ Fritz Hendrick Melle, Schriftsteller _ Berlin 15.12.2023

Lieber Fritz Hendrick Melle, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich stehe um 6Uhr auf, meditiere 1h, mache mir Tee, mache Sport. Beim Frühstück verschaffe ich mir einen Überblick übers Weltgeschehen, danach versuche ich es zu vergessen; Bürozeit bis 17:00Uhr, Lebensunterhalt& Administration, abends Zeit mit Gattin, Freunden und Katzen; wenn ich gerade in einer Schreibphase bin, dann steht Schreiben im Mittelpunkt …

Fritz Hendrick Melle, Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Wir sollten gelassen bleiben; wir sollten sehr genau darüber nachdenken, wer wir sein wollen und wie wir leben wollen – als Einzelner und als Gesellschaft; verteidigen wir die Werte der Aufklärung oder wenden wir uns für kurzfristigen Applaus wieder dem Tribalismus oder der Verlockung der Irrationalität zu?   

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Wenn die Literatur nicht mehr in der Lage oder Willens ist, über Grenzen zu gehen, das Ungedachte zu denken und die Gegenwart gegen das Licht der Ewigkeit zu halten, dann wird den Job in Zukunft jede mittelprächtige KI übernehmen können!

Was liest Du derzeit?

Die Kommentare von Taisen Deshumaru-Rōshi zum Hannya Shingyō

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

… wer einmal der Angst als Triebkraft verfallen war, der wurde sie nicht mehr los, wusste Hagen, denn die Angst hat immer recht – wir sind ohne Antwort auf dieser Welt und am Ende sind wir tot. Wir haben nur den Glauben an uns.

Vielen Dank für das Interview, lieber Fritz Hendrick, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Fritz Hendrick Melle, Schriftsteller

Zur Person _ Fritz Hendrick Melle, 1960 in Karl-Marx-Stadt geboren, Ausbildung zum Papiermacher mit Abitur, Heizer, Friedhofsarbeiter, Studium Theologie in Naumburg und Kommunikation an der HdK in Berlin/W. Texter, Creative Direktor, Unternehmer. Roman: Richtiges Leben, 1990; Die Amazone vom Kollwitzplatz, 2014; Wurst, 2018; Stadt ohne Götter, 2022.

Melle hat zwei erwachsene Töchter und lebt mit seiner Frau in Berlin

Foto_privat

Walter Pobaschnig _ 25.11.2023

https://literaturoutdoors.com

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