„Dass wir uns nicht kaputt machen lassen von der Angst“ Susanne Höhne, Regisseurin_ Wien 21.11.2023

Liebe Susanne Höhne, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich wache um 7 h auf, höre Nachrichten bei Ö1, während ich Kaffee trinke, dann beschäftige ich mich damit über Projekte, an denen ich gerade arbeite, nachzudenken, und meistens lese ich auch eine Stunde lang etwas dass nichts mit meiner Arbeit zu tun hat, dann füttere ich meine Katzen und meditiere einige Minuten lang, danach mache ich Gymnastik.

Gegen 10 setze ich mich an den Computer und arbeite an administrativen Dingen und telefoniere.

Nach dem Mittagessen arbeite ich an dem Projekt, das gerade bei mir aktuell ist.

Dann, Freizeit, Freunde, Fernsehen, mein Garten, Spazierengehen, e.t.c…

Susanne Höhne, Regisseurin, Dramaturgin, Schriftstellerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Dass wir uns nicht kaputt machen lassen, durch Gräuel, die gerade in der Welt passieren, und dass wir uns nicht kaputt machen lassen von der Angst, dass die Gräuel uns erreichen und dass wir unsere Werte, wie: Frauenrechte, Rechte von Minderheiten, Demokratie, Frieden, Kunst, Discours, e.t.c., leben und verteidigen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Die Rolle von Theater und Kunst darf nicht überschätzt werden, sie kann Denkanstöße liefern, mehr nicht. Allerdings geben sie den Menschen die Kunst oder Theater selbst machen unendlich viel.

Was liest Du derzeit?

Accabadora von Michela Murgia

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Unglücklich sind diejenigen, die wegen ihres Einsatzes für die Gerechtigkeit verfolgt wurden, denn sie wissen, dass diese nur in ihrem Herzen existiert.

Germaine Tillion 1946(Combats de guerre e de paix, Paris 2007)

Vielen Dank für das Interview, liebe Susanne, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theater-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Susanne Höhne, Regisseurin, Dramaturgin, Schriftstellerin

Zur Person _ Susanne Höhne,

geboren in Wien, Studium Geschichte / Germanistik,

Seit 1990 Textcollagen, Lesungen, Regiearbeiten. Von 2000 bis 2008 in Rom. 2004/5 Regie: Sette Matrici – Armando Llamas, Teatro Belli a Roma , 2003 Piazza, EU- gefördertes Projekt über Emigration, mit dem l’Orchestra di Piazza Vittorio-Rom, Fablevision – Glasgow, Beatoangelica -Apulien 2006 Anna und Lou (V. Borek, J. Lämmert), Theater Nestroyhof Hamakom2007 im Jüdischen Museum Wien die Lesereihe Weiterleben,

2007 Spielräume von Elfriede Gerstl (E. Mangold / V. Borek, Klavier: P. Ponger)2009 In welcher Sprache träumen Sie?, 2008 Übersetzung und Dramaturgie Der Gott Kurt von Alberto Moravia, 3raum Anatomietheater, R: H. Kramar Von Juni 2008 bis Jänner 2015 als Dramaturgin am Theater Nestroyhof Hamakom tätig. (2012, 2014, IsraelStückeaktuell 1 und 2) e.t.c.Leiter: IsraelStückeaktuell3 2017; 2018, 2019: „Noch immer die alten Affen“-Erich Kästner;

2019: „Unter der Haut“-Yonatan Calderon, Theater Arche. Festival. 2020 – Hautsache Koscher, jüdisches Kabarett einmal anders, mit: Shlomit Butbul, Tania Golden, Wolfgang Schmidt, Bruno Salomon. 17.6.- Stream-Puls4; 2021 Spielräume von Elfriede Gerstl, szenische Lesung mit Erni Mangold, Tania Golden, Shlomit Butbul und Anna Starzinger..2021, Salon Kulturkampf im Café Prückel. Okt. 2021: „Oh mein Gott“ von Anat Gov mit H. Kramar, T. Golden, A Starzinger (KIP) 2022, „Ihr nennt und Menschen, Jura Soyfer und das rote Wien.“ Mit Jaschka Lämmert und Anna Starzinger.2022, Unmögliche Interviews, Persönlichkeiten des Wiener Fin de Siècle erzählen

Foto_Franz Hofbauer

Walter Pobaschnig _ 23.10.2023

https://literaturoutdoors.com

Hinterlasse einen Kommentar