Liebe Laura Elisa Nunziante, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Grübeln, arbeiten, grübeln, Essen, Schreiben, Lesungen planen, mich mit Chat GPT streiten, aufregen, grübeln, rauchen, lachen, doofe Sprüche machen, nachdenken, ohne Handy einschlafen wollen und kläglich scheitern. Träumen. Ganz wild und frei träumen.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Sich selber richtig unangenehm schlau, schön und bedeutsam finden. Und mit dieser Einstellung die Welt retten.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Wesentlich wird sein, den Aufbruch auf eine Stunde am Tag zu minimieren. So ein Neubeginn, der schlaucht. Den Rest des Tages möglichst viel Literatur konsumieren, sie lenkt ab und gibt uns die Illusion zurück, dass wir die Welt doch noch retten können, sofern wir nur das passende Zitat dazu finden.
Was liest Du derzeit?
Virgina Cowles – Looking for Trouble
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
“Whatever we do, someone is going to take the time to say it’s shit.”
– Virginie Despentes
Vielen Dank für das Interview, liebe Laura Elisa, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Laura Elisa Nunziante, Autorin
Zur Person _Creative Writing an der London Met, Vergleichende Literaturwissenschaften an der Uni Wien. Reportagen bei Droemer Knaur, in der WIRED, ZEIT, STANDARD.
Foto: Alex Gotter
Walter Pobaschnig _ 6.10.2023