
anlässlich eines Besuches von Heinz Bachmann und den Eltern entstand eine Fotoserie von Heinz Bachmann, die bisher in Ausstellungen im Musilhaus Klagenfurt (2016) und im Literaturhaus Salzburg (2020) gezeigt wurde.
17.Oktober 2023 _ 50.Todestag_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Heinz Bachmann und Ingeborg Bachmann, 1939


Ingeborg Bachmann (links) und ihre jüngere Schwester Isolde Moser (geb.Bachmann *1928)

Ingeborg Bachmann (links) und ihre jüngere Schwester Isolde Moser (um 1946)

Ingeborg Bachmann (Mitte) und ihre jüngere Schwester Isolde Moser (links) _ Pressegger See, öffentliches Bad _
mit einer Cousine aus Heidenreichstein, der Heimat von Olga Bachmann, Mutter, (Cousine vermutlich Justi).

Hochzeit 7. August 1971 in London. 2 Söhne.
Ingeborg Bachmann, Schwester von Heinz Bachmann, reiste zur Hochzeit nach Großbritannien an _ Foto Fam.Bachmann_London.

rechts neben Sheila Bachmann Ingeborg Bachmann. Die Trauzeugen waren Graham und Sue Tarry.

Feier der Goldenen Hochzeit 2021



Liebe Sheila Bachmann, Lieber Heinz Bachmann, wann habt Ihr Euch kennengelernt und wie war Eure erste Begegnung als Paar mit Ingeborg Bachmann?
SB (Sheila Bachmann): Im riesigen Shell Centre an der Themse „South Bank“ in London im Herbst 1969 traf ich Heinz ,als er dort zu arbeiten anfing. Später besuchte ich mit ihm seine Familie in Klagenfurt. Auch Ingeborg kam kurz zu Besuch aus Rom. Ich sprach damals noch kein Deutsch und Ingeborg, trotz Familien- und Zeitdruck, war sehr nett, aufmerksam und nahm sich Zeit mit mir Englisch zu sprechen. Im gleichen Jahr reisten wir nach Rom, das ich noch nicht kannte. Wir verbrachten dort schöne Tage mit Ingeborg.

HB (Heinz Bachmann): Sheila und ich trafen uns in diesem Gebäude, in dem man sich verirren konnte, da fiel mir diese kleine, blonde Engländerin auf…Und sie war auch meinen Eltern und meiner Schwester gleich sympathisch, obwohl die Verständigung nicht so einfach war, weil meine Eltern kein Englisch konnten. Dass sich Ingeborg und Sheila gleich verstanden, das freute mich natürlich sehr.

anlässlich der Übergabe des Elternhauses an die Stadt Klagenfurt/Land Kärnten
Welche Erinnerungen gibt es an Eure Hochzeit in London, zu der auch Ingeborg Bachmann zu Gast war?
SB: Ingeborg war das einzige Familienmitglied aus Heinzens Familie. Sie war entspannt, fröhlich, sehr aufmerksam und plauderte angeregt mit meinen Verwandten und unseren Freunden.
HB: Es war eine sehr kleine und bescheidene, aber sehr fröhliche Hochzeit und Ingeborg verstand sich gut mit Sheilas Familie und Freunden. Ich habe ein bisschen darüber in meinem Buch geschrieben, das Anfang September im Buchhandel sein soll.

Erscheint am 31.08.2023
128 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
EAN 978-3-492-07250-2
Was hat Ingeborg Bachmann für ein Essen/Trinken geschätzt? Auch die Londoner&Kärntner Küche?
SB: Wohl eher die Italienische Küche.
HB: Ich würde sagen vor allem die Italienische Küche, zu Hause die Kärntner Spezialitäten, aber auch Wiener Schnitzel und den Tafelspitz. Ein Glas Wein dazu, wie es in Italien üblich ist. Sonst meistens Tee, der für sie schon vor Sheilas „britischem“ Einfluss in der Familie wichtig war.

Heinz Bachmann

Rom 1962 Heinz Bachmann




Heinz Bachmann, Isolde Moser, Bgm.Mathiaschitz beim Tortenanschnitt

(von links) Dr.Heimo Strempfl, Leiter Musilmuseum Klagenfurt; Isolde Moser, Dr.Heinz Bachmann, MIchael Moser, Isabella Jeschke, Walter Pobaschnig

Literaturhaus Salzburg Jänner 2020




Szenische Eröffnung mit Heinz Bachmann und Olivia Pflegerl _
Text/Regie _ Walter Pobaschnig



Salzburg Jänner 2020
Wart Ihr auch gemeinsam in Klagenfurt bzw. habt Ihr Reisen unternommen?
SB: Wie schon oben erwähnt, wir trafen uns in Klagenfurt oder Rom. Wir hatten auch Pläne für einen eventuellen gemeinsamen Haushalt in London oder Rom, es kam aber nie dazu.
HB: Es waren immer Besuche und Treffen in Klagenfurt, im Gailtal oder in Rom. Gemeinsame Reisen, außer einer Fahrt von München nach Klagenfurt oder Abstecher nach Kötschach zu unserer Schwester Isolde, gab es eigentlich keine. Reisepläne gab es für Afrika, die wir leider nie in die Tat umsetzten.





szenisches Stationenprojekt _ Walter Pobaschnig

Foto _ Christina Wuga, Schauspielerin im szenischen Literaturprojekt „Drei Wege zum See“ – Ingeborg Bachmann outdoors 2018 (Idee/Regie _ Walter Pobaschnig) _

Am Bild: (von rechts) Heinz Bachmann, Isolde Moser (geb.Bachmann, Schwester), LH Peter Kaiser, Bgm. Christian Scheider





Ingeborg Bachmann besuchte hier die Oberschule für Mädchen _
Foto _ Isabel Belherdis, Künstlerin Graz_performing _
Bachmannprojekt 7/2023 (Isabel Belherdis/Walter Pobaschnig)





2022
Wann habt Ihr Euch das letzte Mal gemeinsam getroffen? Zu welchem Anlass?
Sheila Bachmann (SB): Unsere letzten Treffen war wohl im April und Mai 73, zuerst lag damals mein Schwiegervater im Sterben, dann während des Begräbnisses und im Mai während unseres Jahresurlaubs. Wir lebten damals im Senegal.
Heinz Bachmann (HB): Nach Vaters Begräbnis machten wir einen Abstecher nach Kötschach zu unserer Schwester Isolde. Das war auch das letzte Mal, dass wir drei Kinder zusammen waren und uns mit Isoldes Mann Franz trafen.

Literaturhaus Salzburg Jänner 2020
Wie wurdet Ihr über den Brandunfall Eurer Schwester/Schwägerin informiert und wie habt Ihr diese Tage in Rom erlebt?
HB: Als ich ein paar Tage nach dem Unfall im Rahmen einer Geschäftsreise ahnungslos von Holland aus in Klagenfurt bei meiner Mutter anrief, meldete sich meine Nichte Christine, dir mir erklärte was passiert war. Ich war wie vom Donner gerührt, brach meinen Aufenthalt in Holland sofort ab und flog nach Rom weiter. Es war ein Albtraum.
SB: Heinz schickte aus Holland ein Telegramm an die Firma im Senegal mit der schrecklichen Nachricht und mit dem Wunsch ich möge so bald wie möglich nach Rom kommen. Die Firma half mit dem Flugschein und dem Ausreisevisum, und ich reiste so schnell wie möglich nach Rom.
Wie waren die Umstände, die zum Brandunfall geführt haben?
HB: Sie war mit einer brennenden Zigarette im Badezimmer eingeschlafen, Nachthemd und ein Umhang hatten Feuer gefangen.
SB: Es war ein schrecklicher Unfall, der leider mit Zigaretten vorkommt.
Was konnte die Haushälterin sagen, gibt es mit Ihr noch Kontakt?
SB: Ingeborg rief Maria Teofili, die frühere Haushälterin, nach dem Unfall an. Maria eilte in die Wohnung und alarmierte sofort die Rettung.
HB: Mit Maria blieben wir bis an ihr Lebensende in Verbindung. Sie veranlasste den Transport ins Krankenhaus. Da sie keinen Ausweis fand nahm sie das Buch „Malina“ in die Klinik mit, um den Ärzten zu erklären, wer die Patientin war. Sie war sehr erschüttert, als wir sie trafen.
Seid Ihr im Krankenhaus vor Ort geblieben?
HB: Wir waren abwechselnd in Rom, aber selbst das war nicht durchlaufend möglich, da gerade, als meine Schwester im Sterben lag, mein Schwager verunglückte und acht Tage vor Ingeborg starb.
SB: Ich kam so schnell wie möglich aus dem Senegal. Ich blieb in Rom eine Nacht und begleitete Isolde dann nach Kötschach, als ihr Mann gestorben war. Nach dem Begräbnis kehrte ich so bald wie möglich nach Rom zurück.
Konntet Ihr mit Ingeborg sprechen?
HB: Es gab in der Isolierstation des Krankenhauses Telefone über die man mit Ingeborg sprechen konnte. Als ich in Rom ankam, muss Ingeborg schon im Koma gewesen sein. Sie antwortete auf meine Fragen, die ich ihr über das Telefon stellte, nicht mehr.
SB: Ich konnte leider mit Ingeborg nicht mehr sprechen.
Wie habt Ihr vom Tod Ingeborgs erfahren?
SB: Im Krankenhaus von einem diensthabenden Arzt.
HB: Nach mehreren Versuchen erreichte mich Sheila telefonisch in Dakar.
Wie habt Ihr die Wohnungsräumung und die Überführung nach Klagenfurt organisiert?
SB: Mit großen Schwierigkeiten aber mit selbstloser Hilfe von Freunden in Rom haben wir es geschafft.
HB: Sheila organisierte mit Bekannten das Verpacken und den Transport aller Möbel und der Bibliothek nach Österreich. Zuerst in unser halbfertiges Haus in der Nähe von Kötschach. Erst 1978 kam alles nach Klagenfurt
Was war Euch beim Begräbnis wichtig?
SB: Ich wünschte nur endlich Ruhe für uns alle in der Familie, denn die Tage in Rom waren unbeschreiblich.
HB: Ein letztes Mal mit Ingeborg allein zu sein, nur die Familie war anwesend.
Ist das Grab ein Ehrengrab der Stadt Klagenfurt?
HB: Ja, das Grab ist ein Ehrengrab der Stadt Klagenfurt und man merkt, dass Menschen aus aller Welt dieses Grab immer wieder besuchen. Wir sind dankbar, dass das Grab von der Stadt immer gepflegt wird, da die Familie in alle Welt verstreut ist..
Was wünscht Ihr Euch für das Andenken an Ingeborg Bachmann?
HB: Ich hoffe, dass die Erinnerung an sie weiter lebendig bleibt, vor allem das Werk, das für Ingeborg die Grundlage ihres Seins war. Auch, dass das Haus in Klagenfurt ein schönes und vielbesuchtes Museum werden möge.
SB: Ingeborgs Wunsch nach Frieden sollte Wirklichkeit werden.
Was ist Euer Lieblingsgedicht von Ingeborg?
SB: An die Sonne
HB: Die Wahl ist nicht einfach. Unter sovielen ist es unmöglich eines auszuwählen, aber Sheilas Wahl scheint mir besonders treffend.
Welchen Prosatext schätzt Ihr besonders?
SB: Der Erzählband „Simultan“ in dem es vielen subtilen Humor gibt
HB: Auch hier habe ich Probleme, denn meine Schwester hat sehr unterschiedliche Prosa geschrieben. „Das Buch Franza“, oder die Erzählung „Alles“….es gibt so viele, die ich schätze.
Was ist Euer Lieblingsfoto? Gibt es ein Foto von Euch Dreien?
SB: Lachend auf der Terrasse in der Via Bocca di Leone, so habe ich sie in Erinnerung.
HB: Frühe Familienfotos, später gibt es nur ganz wenige. Einige Aufnahmen von Baldi Schwarze, die das Fröhliche meiner Schwester festhalten. Es gibt nur zwei Aufnahmen unserer Hochzeit, wo wir drei zusammen sind, aber immer mit weiteren Personen. Es wird meist ein Ausschnitt von Ingeborg, Sheila und mir gezeigt.

Fotos_Garibaldi Schwarze (folgende)




Walter Pobaschnig (folgende)








Fotos_Garibaldi Schwarze (folgende)


Wie werdet Ihr den Todestag begehen?
SB: In Trauer, dass sie so früh gestorben ist.
HB: In aller Zurückgezogenheit, wenn möglich mit meiner Schwester Isolde und Sheila, im engen Familienkreis.
Herzlichen Dank für das Interview liebe Sheila und Heinz Bachmann! Alles Gute für Euch und Eure Familie!
Das Ingeborg Bachmann-Projekt
Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Theater/Performance und Bildender Kunst/Fotografie.
Dabei kommt den topographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.
Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person Ingeborg Bachmann beizutragen.
Walter Pobaschnig _ Idee/Organisation/Fotos/Interviews
Station bei Bachmann _ das Bachmann Projekt

Constanze Sophie Passin, Schauspielerin _
Romanschauplatz _ Malina _ Wien _ Walter Pobaschnig 12/2021

„Drei Wege zum See“


Romanschauplatz _ Malina _ Wien

Malina

Malina

Malina


Malina

Romanschauplatz Malina _ Ungargasse_Wien


Station bei Bachmann



Malina

Malina

Romanschauplatz Malina _ Wien 9/2021

Malina

erster Wohnort Ingeborg Bachmanns in Wien (1946)

Malina

Romanschauplatz _ Malina Wien 5/2023

Malina

Malina


Malina

Malina


am Romanschauplatz_Malina _ Wien

am Romanschauplatz Malina _ Wien


Romanschauplatz Malina_Wien

Malina

Malina

Station bei Bachmann



Malina

Malina


Malina

Malina

Malina


Malina

Romanschauplatz „Malina“ Wien

Malina

und Wolfgang Kremslehner, Hoteldirektor –
acting Malina _ Hotel Regina/Wien

am Romanschauplatz Malina _Wien

Romanschauplatz Malina_Wien



Romanschauplatz Malina _ Wien

Romanschauplatz Malina_Wien

am Romanschauplatz Malina_Wien

am Romanschauplatz Malina _ Wien



_am Romanschauplatz Malina _ Wien

am Romanschauplatz Malina _ Wien

Undine geht

am Romanschauplatz_Malina_Wien.

am Romanschauplatz_Malina_Wien

Romanschauplatz – Malina – Wien

Romanschauplatz Malina

Romanschauplatz „Malina“ _ Wien 7/201

Malina

am Romanschauplatz Malina_Wien

Romanschauplatz _ Malina _ Wien

Romanschauplatz Malina _ Wien 8/2021

am Foto mit den Eltern _
Haris Balic wuchs in der Ungargasse „Ivan Haus“/Roman „Malina“ auf.


Mutter von Haris Balic mit dem neuem Auto ihres Sohnes, Bruder von Haris Balic, vor dem Haus Ungargasse 9 – 1970er _
Zeit der Veröffentlichung von „Malina“, dessen Romanschauplatz die Ungargasse ist.

vor dem Haus seiner Kindheit _ Ungargasse 9 _ Romanschauplatz Malina



am Romanschauplatz _Malina_Wien

am Romanschauplatz _Malina_Wien

Romanschauplatz Malina

Romanschauplatz _ Malina Wien 6/2023

acting Malina

acting Malina

Malina

Romanschauplatz Malina Wien 6/2022

Romanschauplatz Malina _ Wien 7/2023

Romanschauplatz _ Malina _ Wien

Romanschauplatz Malina _ Wien 5/2023


Romanschauplatz Malina_Wien

Romanschauplatz Malina

acting „Undine geht“

acting „Undine geht“

Undine geht


acting „Undine geht“


Romanschauplatz _ Malina _Wien

Romanschauplatz „Malina“ Ingeborg Bachmann _
Protest der Hausgemeinschaft gegen den geplanten Abriss 1981






Das Ehepaar D. (links) mit Schauspielerin Eva-Maria Neubauer _
8_2020 _ Herr D. organisierte damals wesentlich den Protest gegen den Hausabriss

am Romanschauplatz_Malina _ Wien

reenacting Malina _ Roman

am Romanschauplatz_Malina _ Wien

Malina

acting _ Malina



Malina

Station bei Ingeborg Bachmann_Wien

am Lebenensort Ingeborg Bachmanns 1946-53_Wien

Undine geht

Romanschauplatz Malina _ Wien

am Romanschauplatz Malina _ Wien

am Romanschauplatz Malina

Romanschauplatz Malina_Wien

Malina


„Undine geht“.

Pia Schiel, Schauspielerin Berlin/Wien

Anna-Elisabeth Mayer, Schriftstellerin _ Wien

Sharon Botth, Gudrun Pöltl, Tänzerinnen _ Wien



Siena Freebird Lindem, Schauspielerin _ Wien


Gudrun Liemberger GuGabriel, Sängerin, songwriter Wien

Sylvia Caba, Künstlerin _ Wien

Antje-Kathrin, Mettin, Schriftstellerin _


Mara Christine Koppitsch, Schauspielerin

Hristina Susak, Komponistin


Alexandra Maria Timmel, Schauspielerin

Ann-Kathrin Dehn, Tänzerin


Mark Klenk, Schriftsteller

Franziska Serokina Lindenthaler

Franziska Serokina Lindenthaler, Schauspielerin

Christiane Burghofer, Schauspielerin


Tanja Scheichl-Ebenhoch, Violinistin, Schriftstellerin

Daniela Mitterlehner, Schauspielerin

Natalie Campell, Tänzerin, Schriftstellerin

Mercedes und Miriam Vargas, Tänzerinnen

2023 _ 50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)_
Interview_Walter Pobaschnig