„heller als heute morgen. du“ Thorsten Pütz, Schriftsteller_ Köln 6.10.2023

Lieber Thorsten Pütz, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich lebe so oft es geht so hoch es geht. In den Bergen und im Kopf. Ganz unten ist immer sehr schwer. Sein vor allem.

Thorsten Pütz, Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Güte und Empathie. Meine Güte, wie empathisch.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Stuckrad-Barre hat ja letztens im „Hotel Matze“ Podcast gesagt: „Eindeutigkeit ist der Feind der Poesie.“ Stimmt ja total. Weg mit allen Eindeutigkeiten also. Das kann die sogenannte Rolle der Literatur, Kunst oder auch eines Insta-Reels sein.

Was liest Du derzeit?

Text + Kritik, Jan Wagner, Heft 210

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

heller als heute morgen. du

Vielen Dank für das Interview, lieber Thorsten, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Thorsten Pütz, Schriftsteller

Zur Person _

in Eschweiler in Deutschland wurde Thorsten Pütz am 5. November 1981 geboren.

Nach der Schule nahm er in Köln ein Studium der Medienökonomie auf. Daneben arbeitete er für verschiedene Printtitel und später für sehr große Werbeagenturen in Deutschland, Österreich, Schweiz und England. Vielleicht ist hierin der Hauptgrund für seine fast schon beängstigende Medienversiertheit zu finden.Danach begann er zu reisen – durch Südostasien ebenso wie nach Südamerika oder durch Nordafrika.

Pütz schreibt Lyrik, Erzählungen und Romane.

Aktuelle Bucherscheinung _

Thorsten Pütz – meta verse

Gedichte. TEXT/RAHMEN 2023. Mit Bildern von Leonie Gaida

Wie fühlt sie sich an, die Hyperrealität? Zwischen WWW und Web 3 und 4 Punkt 0 – und diesem life aus Fleisch und Blut? Sie lässt sich schon erahnen, die Zigarettenglut, die den Himmel in Brand steckt. Wie fühlt es sich an, wenn KI eine neue Gesellschaftsordnung designt und Chatbots im großen Weltenrennen die besseren humans werden? Und während kontext framing auch mal gern sein mind game spielt, brennt das lyrische Ich, das aus dem Fenster blickt, irgendwo zwischen Köln und Südtirol, auf den postchallengeismus. An den Rändern seiner rauschenden dämmerungseingänge kann es sie förmlich schon riechen, die moosige Luft, und sich erinnern, an lettische Sommertage und weinrotes Kokain.

Von deutschem Hip-Hop insbesondere der Neunziger- und Zweitausender-Jahre beeinflusst, mäandern Thorsten Pütz’ Texte zwischen Spoken-Word-Performance, und Poetry Slam, zwischen Gedankenlyrik und Sprechgesang. Und weil sie human sind, erinnern sie daran, dass sich eine virtuell verwachsene Seele grau färbt, wenn man sie analog nicht pflegt – und wir uns dann ein letztes Mal zum Affen gemacht haben.

und einmal stand ich da / und dachte tatsächlich nach / es ist wichtig, das zu erwähnen / die meisten menschen imitieren / das nachdenken bloß / für einen affen recht weit

(Textauszüge erscheinen 2023 in der aktuellen Ausgabe der Literaturzeitschrift BELLA triste.)

Gedichte / 105 x 180 mm / Hardcover, Leinen mit Prägung / 128 Seiten / 1. Auflage /

VÖ: 22. September 2023 / € 18,00

ISBN 978-3-903365-13-1

Thorsten Pütz

Foto: privat

Walter Pobaschnig _ 28.9.2023

https://literaturoutdoors.com

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