Lieber Georg Maurer, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Bin ein begeisterter Nachtmensch. Feines Frühstück so um 10:00 … danach organisatorische Vorbereitungen. Je nach Wetterlage mit dem Fahrrad zum See oder Spaziergang im Wald. Nachmittags kreatives Wirken, neue Songs schreiben, aktuelles Programm proben. Abends Freundschaften pflegen. Spät am Abend Musik hören, lesen oder schreiben. Vielleicht auch einen neuen Song … kann bis in die Morgenstunden dauern.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Bleiben wir „Mensch“! All unser Bemühen sollte darauf ausgerichtet sein, die Gräben in unserer Gesellschaft zu beseitigen … für Gerechtigkeit zu sorgen. Die Schere zwischen arm und reich zu schließen. Hören wir auf damit, Zäune mit Stacheldraht aufzustellen um in Not geratenen Menschen den Eintritt zu verwehren und diese zu tausenden im Meer ertrinken zu lassen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Ein wesentlicher Punkt wird es sein, dass wir uns gegen Rechtsradikale, Nazis und selbsternannte Autokraten wehren, die nichts anderes im Sinn haben, als unsere demokratischen Grundrechte zu zerstören. Aber auch Weltanschauungen sollten wir im Auge behalten, die reaktionär um ihren Machterhalt kämpfen. Kunst und Kultur sehe ich in der Rolle der Veränderer … um einerseits Visionen zu erzeugen, andererseits aber auch Missstände aufzuzeigen.

Was liest Du derzeit?
Fast fertig mit „Der Sandler“ von Markus Ostermair. Ein empfehlenswertes Buch, in dem der Autor sich sozusagen „hautnah“ mit dem Leben Obdachloser auseinandersetzt. Ein Thema, dem ich mich auch liederlich genähert habe: Paul, der Sandler, ist die zentrale Figur einer Liederserie in meinem neuesten Konzertprogramm, die im Rahmen der „ViertelVor12_Tour“ 2024 zu hören sein wird.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Herrscher entmachtet, vorbei all die Pein unterzeichnet sollt’ Frieden für immer sein; alle, die sich feindlich gegenüber standen umarmten einander .. und fanden Freunde“
aus „Kriege war’n gestern“ Text und Musik: George K. Maurer
Vielen Dank für das Interview lieber Georg, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur-, Musikprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:
Georg K. Maurer / Schriftsteller & Musiker
Zur Person _
Georg K. Maurer / Schreiber & Musiker
Geburtsjahr: 1949 / Klagenfurt
Wohnhaft: Klagenfurt am Wörthersee
Bereits in jungen Jahren habe ich mich der schreibenden Zunft genähert und bin nach einem kurzen Ausflug ins grafische Gewerbe Journalist geworden. Über mehr als zwei Jahrzehnte konnte ich wesentlich mit dazu beitragen, die Öffentlichkeitsarbeit der Kärntner Landesregierung aufzubauen. Dabei durfte ich mehrere Medienprodukte des Landes betreuen und auch neue schaffen.
Ende der 1990er Jahre, mit dem erfolgreichen Relaunch des Kärntner Kulturmagazins „Die Brücke“, das ich dann vier Jahre lang als Chefredakteur geleitet habe, entwickelte ich eine enge Beziehung zur Kunst-und Kulturszene.
Breits in den 1980er Jahren begann meine musikalische Karriere bei der Folk- und Gospelgruppe „Harlekin Company“. Dabei entdeckte ich meine Begeisterung für’s Liederschreiben, für Lyrik und Prosatexte.
Aktuell bin ich als Singer- Songwriter mit meinem Duo-Partner Charlie Bergmann konzertant unterwegs. Zuvor waren es das Trio „TheRivers“ und die „CrossTones“.
Unter dem Titel „Olles, wos i bin“ habe ich 2019 mit TheRivers & Friends ein Album mit 12 Liedern produziert und zwar im „OLDGIN recording Studio“ von Werner Smretschnig in Velden am Wörthersee.
Geprägt von Musikgrößen wie Woody Guthry, Pete Seeger, Hannes Wader oder Konstantin Wecker umfasst das aktuelle Programm meiner „ViertelVor12“_Tour 24 eigene Lieder. Der Bogen spannt sich von nachdenklich über Protest bis hin zu Lovesongs, musikalisch grenzüberschreitend dem Folk und Blues zuzuordnen.
Fotos_ privat
17.9.2023_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.