Lieber Rudolf Kraus, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Um 7 Uhr aufstehen, Kaffee trinken und danach in die Bibliothek arbeiten, da hat sich wenig geändert, nur dass ich seit Beginn der Pandemie hin und wieder im Homeoffice arbeite. Literarisch bin ich dann eher am Abend und an den Wochenenden tätig.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Solidarität, Toleranz und Haltung.
Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Aufbruch verstehe ich als positives Wort, für mich sollte darin auch Aufrichtigkeit, Empathie und Ehrlichkeit stecken.
Der Literatur kommt dabei einerseits die Rolle zu, offen über gesellschaftliche Realität zu berichten und zu dokumentieren, andererseits soll und darf sie auch unterhalten bzw. Empfindungen ausdrücken und vermitteln.
Was liest Du derzeit?
„Gesammelte Gedichte“ von Wisława Szymborska und „Dauer der Liebe“ von Sabine Gruber.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Die Dummheiten wechseln, aber die Dummheit bleibt.“ Erich Kästner

Vielen Dank für das Interview, lieber Rudolf, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Rudolf Kraus, Schriftsteller und Bibliothekar
Zur Person _ Rudolf Kraus, * 1961 in Wiener Neustadt (Niederösterreich).
Homepage: www.rudolfkraus.at
Aufgewachsen in Bad Fischau-Brunn (NÖ.), lebt als Schriftsteller und Bibliothekar in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitungen, Zeitschriften, im Rundfunk und Fernsehen. Seine Gedichte wurden ins Englische, Albanische, Spanische, Türkische übersetzt.
Mitgliedschaften: Literaturkreis PODIUM, GAV – Grazer Autorinnen Autorenversammlung, Ö.D.A., Österreichischer Schriftstellerverband.
Bisher 25 Buchveröffentlichungen, darunter Prosa, eine Herausgeberschaft sowie achtzehn Gedichtbände.
Veröffentlichungen (zuletzt):
- schuldgefühle allerorts. ein lesebuch. Wien: Verlagshaus Hernals, 2022.
- Ausgewählte Lyrik. Wien: Podium Porträt 116, 2021.
- Knappe Titel. Ein Dialog in Lyrik und Prosa von Armin Baumgartner und Rudolf Kraus. Wien: Verlagshaus Hernals, 2021.
Fotos_1 Bubu Djumic, 2 Milena Leitner
Walter Pobaschnig _ 15.9.2023