Lieber David Mase, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Ich wache auf, trinke Kaffee und frühstücke, lese entweder online Zeitung oder ein wenig in einem Buch, dann mache ich mich fertig und fahre mit dem Fahrrad in mein Atelier. Nach einem zweiten Kaffee in der Gemeinschaftsküche suche ich mein Atelier auf und betrachte erstmal die Leinwände, an denen ich aktuell arbeite.
Je nach Tagesverfassung entschließe ich mich dann an den Arbeiten vom Vortag weiterzumachen oder über etwas Neues nachzudenken.
Ich bin meistens bis abends im Atelier, dann fahre ich nach Hause und lasse den Tag ausklingen.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Für „uns“ wäre es gerade wichtig, vereint aufzutreten und sich für gewisse Themen stark zu machen, die Grundbedürfnisse betreffen. Ich zähle zu den Geringverdienern für die, die momentanen Preiserhöhungen in allen Lebensbereichen nicht mehr tragbar sind und ich glaube vielen KünstlerInnen geht es da gleich.
Natürlich ist da auch das große Thema, das wir Klimaschutzmaßnahmen konsequent durchsetzen müssen und jeder seinen Teil dazu beiträgt.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Aufbruch und Neubeginn, ich weiß nicht. Es ändert sich viel aber ich sehe da gerade keinen Neubeginn. Das Altbewährte schleppt sich in neuer Form weiter, Corona hat da nicht viel verändert, obwohl wir das zu hoffen wagten und ich bezweifl`, dass die Klimathematik wirklich ein großes Umdenken bringt. In dieser Hinsicht bin ich nicht besonders optimistisch. Aber die neuen Umstände werden die Welt verändern und neue Themen bringen, KI entwickelt sich rasant und ist schon wie ein selbstverständlicher dritter Arm für uns, die Gesellschaft wird auf der einen Seite immer offener und auf der anderen Seite immer konservativer..
Die Kunst wird weiter das tun was sie am besten kann, beobachten und reflektieren – und daraus etwas Neues schaffen – ein Membran sein für das was noch kommt.
Und uns vielleicht ein bisschen Sinn stiften und Unterhalten.
Was liest Du derzeit?
Das Klingsor-Paradox von Jorge Volpi
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Mein Opa sagte immer „Wenn du es eilig hast, geh langsam“
Ein einfacher Spruch, der aber einfach gut ist, und an den ich oft denken muss, wenn ich gerade 3 Projekte gleichzeitig mache und dabei ins Schleudern komme.
Vielen Dank für das Interview lieber David, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
David Mase, bildender Künstler
Zur Person _ David Mase, geb. 1986, Klagenfurt
freischaffender Künstler.
David Mase`s Arbeiten sind im weitesten Sinn, Bildräume, die je nach Thema und Ort in den unterschiedlichsten Techniken entstehen. Er kombiniert darin unterschiedlicher Ebenen, Textur und Material, zu mehrdeutig lesbaren Kompositionen an der Grenze
zwischen Abstraktion und Figuration. Es geht ihm dabei ebenso um Fragen der Malerei, Perspektive und Raum, wie persönliche und gesellschaftliche Themen
Ausstellungen und Stipendien
(Auswahl)
2023
- „The Group Show“, Lothringerstraße 4, Wien
- „Traum“, kuratiert von Dessous, Gruppenausstellung, 1140 Wien
2022- „The Group Show“, Lothringerstraße 4, Wien
- „Young Vienna Artists“, Galerie Graf, 1010 Wien
- Einzelausstellung „maybe it´s a duck“, GALERIE3, Velden
- „Pretend it´s a painting“, FLUX23, Klagenfurt
- Gruppenausstellung „last night on mars“, Wien
2021- Gruppenausstellung „GOTO“, Westbahnstraße, Wien
- Vienna Art Week „Wie geht´s?“, Hütteldorfer Straße 59, Wien
2020- Einzelausstellung “Innen-Innen=Außen”,
Q21, Museumsquartier Wien, Jan Arnold Gallery - „Creating Space“, Galerie Jonathan Seiffert, Wien
- „Abstrakt – Geometrie und Konzept“, Sammlungsausstellung
im MMKK, Museum Moderner Kunst Kärnten
2019- “Living Studio”, Q21, Museumsquartier Wien, Jan Arnold Gallery
- „Wolken und andere Wahrheiten“ Vienna Art Week, T/abor
- Gruppenausstellung “Törn”, Velden with GALERIE3 | FLUX23
- Gruppenausstellung „Playground Zero”, Raum8, Klagenfurt
2018- Parallel Vienna – mit Creative Cluster Traktorfabrik
- „GOTO World Tour“ – Tobačna Ljubljana (Slovenia)
- Gruppenausstellung – Traktorfabrik, Wien
2017 - ART AUSTRIA (Wien) mit GALERIE3 | FLUX23
- Parallel Vienna mit GALERIE3 | FLUX23
- Gruppenausstellung im Stift Millstatt „GOTO bleibt“
2016- Einzelausstellung „Habitat“, Galerie3, Klagenfurt
- Gruppenausstellung „1000 Jahre GOTO“, ARTLANE Klagenfurt
2015- Installation „walk of fame“ in Doha, Katar
- „NEVER | LAND“ – Einzelausstellung Schau-Kraftwerk Forst-
see, Velden - Ausstellung „Kunst im Werk“, Traibacher Industrie AG, Altho
fen
2014- 1. Preis, BA-Kunstpreis, Galerie 3, Klagenfurt
- Ausstellung BA-CA Kunstpreis, Galerie Freihausgasse, Villach
2013- “This too shall pass” – Einzelausstellung, Stadtgalerie Klagenfurt,
Living Studio - “20+20” – Galerie Freihausgasse Villach
2012- Aufenthalt in der Cite des Arts Paris / Werkserie „Human Disposables“
- Stadtstipendium Klagenfurt – Aufenthalt im Atelier Smartno, Slowenien
Foto_Daniel Sostaric
Walter Pobaschnig _ 26.8.2023