„das Miteinander, das Füreinander, das trotz Allem nicht Verzweifeln“ Monika Pallua, Schauspielerin _ Wien 28.8.2023

Liebe Monika Pallua, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Da ich zur Zeit mit dem Theaterwagen Porcia unterwegs bin und wir ganz Kärnten mit einem Stück für Kinder: Wer findet die Glücks‘chen?  und dann im Anschluss mit „Der Bauer als Millionär“ bespielen, wohne ich im Sommer in Spittal an der Drau und wir starten zwischen 14 Uhr und 16 Uhr, um zum Spielort zu fahren, vorher bin ich spazieren oder am Millstätter See, lese oder unternehme etwas mit Kolleg*innen. 

Monika Pallua, Schauspielerin _
Szenenfoto: „Wer findet die Glüchs`chen“

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Was jetzt, aber eigentlich immer wichtig ist, ist das Miteinander, das Füreinander, das trotz Allem nicht Verzweifeln. Es ist wichtig daran zu glauben, dass etwas oder vielleicht alles wieder gut wird und dass man im Kleinen dazu beitragen kann. Wichtig ist auch auf sich selbst zu achten, denn mit sich selbst zufriedene Menschen schaffen mehr.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Ist es ein Aufbruch in bessere Zeiten oder sollen wir einen Schritt zurück gehen? Ich glaube wir sollten uns mehr auf die wirklichen Dinge besinnen und dafür ist das Theater gut geeignet, Geschichten zu erzählen in denen man sich wiederfindet, die einen inspirieren , vielleicht vom Alltag ablenken oder uns auch damit konfrontieren, die politisch aufrütteln oder auch nur ein Märchen sind, in das man gerne eintaucht. Auf jeden Fall ist es ein gemeinsames Erlebnis mit vielen unterschiedlichen Menschen, manche Bekannte, Freundinnen, aber viele Unbekannte mit denen man dann etwas teilt. Und das ist auf jeden Fall : schön und wichtig.

Was liest Du derzeit?

Zur Zeit lese ich : Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt. Wir sollten am Glück des andern teilhaben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Patz genug für jeden, und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen.

Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein. Wir müssen es nur wieder zu leben lernen.

Mehr als alle Maschinen brauchen wir Menschlichkeit. Mehr als Klugheit brauchen wir Freundlichkeit und Güte. Ohne diese Fähigkeiten wird das Leben grausam und alles verloren sein.

Charly Chaplin aus: Der große Diktator 

Monika Pallua, Schauspielerin

Vielen Dank für das Interview liebe Monika, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theater-, Filmprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Monika Pallua, Schauspielerin

Zur Person _ Monika Pallua ist in Bruneck/Südtirol/Italien geboren und aufgewachsen und lebt in Wien. Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie in Mailand an der scuola d´arte drammatica Kuniaki Ida und an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (Abschluss ´98).Im Anschluss war sie für zwei Spielzeiten am Stadtheater Bremerhaven engagiert und seitdem ist sie freischaffend tätig unter anderem am Landestheater Coburg, Theater Factory Kiel, Neue Bühne Villach, Theaternyx Linz, Thalhof Reichenau, Theater im Container Telfs, Theaterinitiative Burgenland, Stadttheater Mödling, Meraner Festspiele, Theater PUR Marchegg, Stadttheater Bruneck, Tiroler Volksschauspiele Telfs und Waldviertler Hoftheater.

In Wien am Theater der Jugend, Theater m.b.H., Ensembletheater, Theater Scala, Theater Gruppe80, Kosmos Theater, Theater Drachengasse, Dschungel Wien u.a. 
Immer wieder arbeitet sie auch für Film und Fernsehen, zuletzt in den Serien “Brennero“ und “Altes Geld“ und im Kinofilm “Manaslu-Berg der Seelen“

In den Sommern ´21 und ´22 war sie beim Ensemble Porcia engagiert und diese Spielzeit ist sie Teil des Wagenensembles und freut sich auf die neue Herausforderung.

Fotos_ Portraitfoto: Anna Stöcher. Szenenfoto: Marco Riebler aus „Wer findet die Glüchs‘chen“

Walter Pobaschnig _ 25.8.2023

https://literaturoutdoors.com

Hinterlasse einen Kommentar