„Ganz so einfach“ Stefan Schmitzer, Schriftsteller _ Give Peace A Chance _ Graz 22.8.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Ganz so einfach

Ist das nicht.

Voll

Echt


Pummpummpumm

Empirisch

Alles andere als einfa

Ch.

Echt.



Als wollte uns die welt vor augen führen, wie das mit der halbwertszeit politischer denkmodelle ist. das SUBJEKT DES FRIEDENS IN EUROPA war bis – werweiß, ‘95? ‘01? – die pazifistische linke im westen, und waren die post-a


Chtundsechtziger-dissidentennetzwerke im osten. und auf einmal ist das subjekt der gedanken, die von unserem (!!!) frieden

Handeln, bloß die bevölkerung eines landes unter w

Affen, vo

Ndem bis vor eineinhalb-zwei jahren niemand so re

Cht wusste, wo und was es eigentlich sei. und wir sind‘s nämlich nicht mehr – und damit komm mal klar,

Europa!


Stefan Schmitzer, 6.8.23

Stefan Schmitzer, Schriftsteller

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Stefan Schmitzer, Schriftsteller

Zur Person _Stefan Schmitzer, *1979, lebt als Autor in Graz und ist Mitherausgeber und Redakteur von perspektive – hefte für zeitgenösische literatur … Zuletzt erschienen: „boring river notes.“ (Graz: Keiper [Reihe Keiper Lyrik #19]); „Zweitausendachtzehn. Vier Moritaten“ (2019); „okzident express. falsch erinnerte lieder“ (2019); „liste der künstlichen objekte auf dem mond. gedicht“ (2021); „Wild On. Posse“ (2022)

boring river notes“ keiper lyrik 19 _ Stefan Schmitzer  (mit Zeichnungen von Rainer Prohaska),

Am Anfang stand ein Reisefilm des in Krems an der Donau geborenen, ebendort und in Wien lebenden Objektkünstlers Rainer Prohaska. Das Objekt in diesem Fall: ein Selbstbauboot, ein Trimaran, auf dem Prohaska mit seiner Crew von Melk bis nach Sulina im rumänischen Donaudelta schipperte. Das Thema des experimentellen Dokumentarfilms: die Dekonstruktion eines Kulturraums, der zu sein dem Donauraum aus so unterschiedlichen Beweggründen wie Habsburgnostalgie, pragmatischem Umgang mit EU-Förderkriterien oder sogar paneuropäischem Idealismus vielfach unterstellt worden ist. Tatsächlich präsentiert sich der Strom als träge Naturgewalt, begleitet von Zweckbauten und Investment-Ruinen – eine marode Szenerie, die wohl kaum ein Bild kultureller Identität, sondern weit mehr eines der Bedeutungsarmut, ja der Langeweile vermittelt. In einer frühen, funktionalen Version des vorliegenden Texts gaben Stefan Schmitzers boring river notes jenem Film eine Textebene, derer die thematisch gruppierten Bewegtbilder von der Reise, dem Boot, seiner Besatzung und Fracht bedurften, um ganz sicher nicht als numinoses Ergriffenheitsepos fehlgedeutet zu werden.

Für unsere Lyrikreihe hat Schmitzer, der sich als vielseitiger und politisch hellwacher Autor, Kritiker und Performer längst einen Namen gemacht hat, dieses Material in eine literarische Form gebracht, die sich aus dem filmischen Zusammenhang emanzipiert. Mit sprachlicher Virtuosität und gewitzter Ironie schickt er uns auf eine raffiniert langweilige Reise den Strom hinunter und dekonstruiert dabei den Bedeutungsraum des Gedichts nicht weniger wirksam als jenen vermeintlichen Kulturraum.

ISBN13: 978-3-903144-57-6

Erscheinungsdatum: 09.2018

Seiten: ca. 64

Sprache: Deutsch

Format: 17,6 x 11,0 cm; Softcover

15,40 €

https://www.editionkeiper.at/shop/produkt/boring-river-notes/

Foto_privat

6.8.2023_Walter Pobaschnig

https://literaturoutdoors.com/

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