













Franziska Serokina Lindenthaler, Schauspielerin, Model, Moderatorin _Wien
Thematisch-szenisches Fotoshooting _ „Undine geht“ Ingeborg Bachmann (1961) _
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_
Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)




















Franziska Serokina Lindenthaler, Schauspielerin, Model, Moderatorin _Wien
Thematisch-szenisches Fotoshooting _ „Undine geht“ Ingeborg Bachmann (1961) _
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_
Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Theater/Performance und Bildender Kunst.
Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.
Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person beizutragen.
Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.
Liebe Franziska Serokina Lindenthaler, wie liest Du den Text „Undine geht“ von Ingeborg Bachmann? Welche Grundaussagen gibt es da für Dich?
Der Kampf gegen das Patriarchat und somit die Befreiung von Geschlechterrollen. Liebessehnsucht



Wie siehst Du „Undine“?
Ein nach Autonomie und Harmonie strebendes Wesen.



„Undine geht“ wurde vor 60 Jahren veröffentlicht. Was hat sich seit damals im Rollenbild von Frau und Mann verändert und was sollte sich noch ändern?
Natürlich hat sich seit damals einiges geändert, ich glaube jedoch grundsätzlich, dass sich die Rollenbilder nicht ändern, sondern auflösen sollten. Jede Person hat das Recht, ihre eigene individuelle Rolle zu finden. Das ist ja das Schöne am Individuum. Warum sollten wir uns in eine vorgegebene Rolle „hineinquetschen“?

Der Monolog geht mit der patriarchalen Gesellschaftswelt schonungslos ins Gericht. Wie siehst Du die Situation patriarchaler Macht heute?
Das Patriarchat ist leider noch nicht vorbei, es kleidet sich nur etwas moderner. Es ist leider immer sehr tragisch anzusehen und zu fühlen wie viel Ungleichgewicht hier in dieser Welt herrscht.



Der Text drückt auch viel Trauer über das Scheitern der Liebe und eines Miteinander der Geschlechter im gesellschaftlichen Lebens aus. Welche Auswege siehst Du da?
Das Scheitern ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, der uns wichtige Dinge lehrt. Ich denke einen wirklichen Ausweg kann und soll es da nicht geben.
Grundsätzlich denke ich, dass offene und ehrliche Kommunikation sehr wichtig ist um ein friedliches Miteinander zu schaffen. Egal welches Geschlecht man lebt.



Was kannst Du als Frau und Künstlerin von „Undine geht“ in das Heute mitnehmen?
Mut und Hoffnung.


Was bedeutet Dir Natur?
Die Natur war und ist für mich immer schon einer der wichtigsten Lebensbestandteile und eine besondere Quelle für mich. Nirgends kann ich so gut abschalten und Kraft tanken als draußen im Grünen J



Was bedeutet Dir das Element Wasser?
Ich liebe das Wasser, habe aber auch großen Respekt davor. Manchmal denke ich lange darüber nach, wie „schräg“ ich Wasser finde und dass es überhaupt existiert. Es ist schon ein Wunder. Besonders faszinierend finde ich, dass es immer in Bewegung ist.

Wie lebst Du den Kreislauf der Jahreszeiten?
Das kommt bei mir immer auf die Lebensphase an. Grundsätzlich spüre ich aber schon einen Gemütswechsel, wenn sich die Jahreszeiten ändern und ich glaube ich passe mich dann unbewusst ein bisschen an sie an.


Wie kann der moderne Mensch in Harmonie zur und mit der Welt leben?
Ich glaube, dass das sehr individuell ist. Ich habe für mich bemerkt, dass Akzeptanz immer eine wichtige Lebensbegleiterin war, die schwierige Situationen etwas leichter machen konnte.

Was braucht Liebe immer, um zu wachsen, zu blühen?
Vertrauen und vielleicht manchmal auch Mut.



Was lässt Liebe untergehen?
Unehrlichkeit kann in vielerlei Hinsicht schädlich sein. Wenn wir uns selbst gegenüber unehrlich sind, verlieren wir den Kontakt zu unseren eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Gefühlen. Das kann zu innerer Unzufriedenheit und einem Mangel an Selbstakzeptanz führen. Wenn wir anderen gegenüber unehrlich sind, kann dies das Vertrauen und die Beziehungen belasten. Es kann zu Missverständnissen, Konflikten und letztendlich zu einem Verlust von Verbindungen führen. Ehrlichkeit ist für mich eine wichtige Tugend, um ein erfülltes und harmonisches Leben in Liebe zu führen.
Unehrlichkeit. Zu sich selbst und auch gegenüber anderen

Wie war Dein Weg zum Schauspiel?
Der war etwas ungewöhnlich. Ich wusste zwar schon immer, dass Schauspiel meine Leidenschaft ist, musste mich aber erst einmal von den Ketten meiner Unsicherheit befreien. Bis dahin habe ich mich im Radiostudio „versteckt“. Vor ein paar Jahren habe ich dann nebenbei angefangen, ein bisschen zu drehen, und mich schließlich auch in den Schauspielunterricht getraut. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. ☺

Welche Berührungspunkte/Impulse mit/von Literatur gab es bisher in Deinen künstlerischen Projekten?
Da gab es schon viele Berührungspunkte. Beim Theater erklärt es sich von selbst, aber auch bei Projekten als Sprecherin konnte ich mit Literatur arbeiten oder Impulse für mich mitnehmen. Manchmal ist es aber auch umgekehrt, und der Impuls führt mich zur Literatur – dann schreibe ich selbst.

Welche aktuellen Projektpläne hast Du derzeit?
Leider darf ich darüber noch nichts verraten, hoffentlich bald J
Welches Zitat aus „Undine geht“ möchtest Du uns mitgeben?
«Alles hast du mit den Worten und Sätzen gemacht, hast dich verständigt mit ihnen oder hast sie gewandelt, hast etwas neu benannt…»



Darf ich Dich zum Abschluss zu einem Achrostikon zu „Undine geht“ bitten?
Untergang
EnDe
Impuls
aNders
Echt
Geduld
Ehrlich
Halt
Trauer


Franziska Serokina Lindenthaler, Schauspielerin, Model, Moderatorin _Wien
Thematisch-szenisches Fotoshooting _ „Undine geht“ Ingeborg Bachmann (1961) _
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_
Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)
Undine geht_Erzählung/Monolog Ingeborg Bachmann_Wien_1961
im Interview und szenischem Fotoportrait_acting Undine
Franziska Serokina Lindenthaler, Schauspielerin, Model, Moderatorin _Wien
2023 _ 50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)
Interview und alle Fotos _ Walter Pobaschnig
Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Theater/Performance und Bildender Kunst.
Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.
Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person beizutragen.
Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.
Walter Pobaschnig, 8_23