„Mit unseren Geschichten können wir allen eine Stimme geben, die selbst keine haben“ Laura Hybner, Poetry Slam Poetin _ Landshut/D 16.7.2023

Liebe Laura Hybner, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Gerade bin ich im Urlaub. Da ist jeder Tag eine kleine Überraschung und die Zeit zum Schreiben manchmal ein wenig knapp. Dafür sammle ich umso mehr Ideen für neue Geschichten, die ich bald erzählen möchte.

Ab August geht es für mich ins Auslandssemester, da wird sich mein Tagesablauf wahrscheinlich auch noch einmal etwas verändern, aber hoffentlich auch genug Zeit zum Schreiben und Texten bieten.

Laura Hybner,
Poetry Slam Poetin und Spoken Word Künstlerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich glaube gerade jetzt ist es wichtig, dass wir nicht aufhören Geschichten zu erzählen. Dass wir nicht aufhören darüber zu schreiben, was uns beschäftigt. Mit unseren Geschichten können wir allen eine Stimme geben, die selbst keine haben. Wir können dabei helfen, unseren Blick für die Welt zu schärfen und unserer Umwelt aufmerksam zu begegnen. Das Leben erzählt bekanntlich die besten Geschichten. Wir müssen nur zuhören.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Der Kunst würde ich zwei wichtige Rollen zuschreiben. Zum einen dokumentieren Künstler*innen die Zeiten des Aufbruchs und Neubeginns in ihren Kunstwerken und halten so ein Stimmungsbild ihrer, aber auch der gesellschaftlichen, Gefühle fest. Zum anderen kann Kunst uns dabei helfen in ungewissen Zeiten Sicherheit zu finden und eine Orientierung für unsere Gesellschaft darstellen. Sie kann kritisieren und appellieren und dadurch den gesellschaftlichen Wandel beeinflussen.

Was liest Du derzeit?

Vor ein paar Tagen habe ich „Sommerschwestern“ von Monika Peetz beendet. Das Buch charakterisiert einfühlsam die Beziehung von vier Schwestern, die einer ungewöhnlichen Einladung ihrer Mutter folgen. Ein Buch gefüllt von Kindheitserinnerungen, den Fragen des Erwachsenwerdens und der Frage, wie eine Familie nach einem schweren Schicksalsschlag weiterlebt. Ein Buch mit vielen Herzensmomenten und einer Botschaft, die uns nachdenklich macht und über die Seiten des Buches hinaus beschäftigt.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Schreiben heißt, die Welt einatmen. Nicht nur die kühle Bergluft am Morgen, auch den Smog, den Rauch, die Abgase. Das Schöne wie das Hässliche – Doris Dörrie

Vielen Dank für das Interview liebe Laura, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Poetry-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Laura Hybner, Poetry Slam Poetin und Spoken Word Künstlerin

Zur Person_Laura Hybner, 21 Jahre, ist eine österreichische Poetry Slam Poetin und Spoken Word Künstlerin. Sie schreibt für die Bühne und Kurzgeschichten. Seit 2016 steht sie im In- und Ausland auf verschiedenen Bühnen. Sie war bei insgesamt acht Poetry Slam Meister*Innenschaften vertreten.

Aufgewachsen ist sie in den Tiroler Bergen, bevor sie im Herbst 2021 nach ihrer Matura nach Landshut (Niederbayern) gezogen ist und nun dort an der Hochschule Landshut Neue Medien und interkulturelle Kommunikation studiert. Wenn sie gerade einmal nicht auf der Bühne steht oder schreibt, zählen Sport und Backen zu ihren großen Leidenschaften. Außerdem fotografiert sie gerne.

In Landshut engagiert sie sich für den SprechAkt Poetry Slam. Seit September 2022 unterstützt sie das Team mit neuen Ideen und viel Tatendrang.

Mit ihren Texten möchte sie Menschen erreichen, ihnen zeigen, welche Möglichkeiten durch Sprache entstehen. Inspiration findet sie in Alltagsereignissen, sie sucht das Gewöhnliche im Außergewöhnlichen.

Foto_privat

Walter Pobaschnig _ 12.7.2023

https://literaturoutdoors.com

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